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   11 Jahre
Foto: Longbomb/ Wikimedia Commons

US-Fußball-Profi outet sich als schwul

Er hat 18-mal für die USA in der Nationalmannschaft gespielt und gehörte 2008 zum amerikanischen Olympiateam: Robbie Rogers aus Kalifornien. Jetzt hat er sich mit 25 Jahren als schwul geoutet und gleichzeitig seinen Rücktritt aus dem Profifußball erklärt.

Auf seiner Homepage schreibt er, dass er 25 Jahre lang Angst gehabt habe zu zeigen, wer er wirklich sei. Angst, dass ihn Vorurteile und Zurückweisung daran hindern könnten, seine Träume und Ziele zu erreichen. Und auch Angst vor den Reaktionen seiner Familie und Freunde. Nun sei er zu dem Ergebnis gekommen, dass das Leben nur dann vollkommen sei, wenn die Liebsten seine echten Gefühle kennen würden. Er sei nun vollkommen erleichtert, weil alle Ängste von ihm gewichen seien: „Ich bin ein freier Mann.“ Trotzdem sei er dankbar für seine Karriere als Fußballer, für alle Erfahrungen, die er machen durfte, und für die Freundschaften mit seinen Teamkameraden.

Robbie Rogers stand zuletzt bei Leeds United in der zweiten englischen Liga unter Vertrag. Im Sommer 2012 wurde er für die erste Hälfte der laufenden Saison an den FC Stevenage in der dritten Liga ausgeliehen. Nachdem dieses Leihgeschäft im Januar 2013 beendet war, wurde der Vertrag zwischen Rogers und Leeds aufgelöst. Auch für die Nationalmannschaft hatte er 2011 zuletzt gespielt. Seine Karriere war also ohnehin in einer Sackgasse angekommen, das dürfte ihm den Schritt zum Outing sicher erleichtert haben.

Mittlerweile wurde Robbie Rogers von vielen Seiten für seine mutige Erklärung gelobt. FIFA-Chef Joseph Blatter twitterte: „Das ist 2013. Danke.“ Der amerikanische Fußballverband meinte: „Wir sind stolz auf Robbie“. Seine ehemaligen Teamkameraden zeigten ebenfalls Solidarität: „Ich hoffe, er weiß, dass er deshalb nicht zurücktreten muss“, schrieb Ex-Nationaltorwart Kasey Keller. Er hoffe auf ein Comeback. Gordon Taylor von der Organisation der englischen Profifußballer erklärte, dass man den Kampf gegen Vorurteile über schwule Fußballer nur gewinnen können, wenn diese sich noch während ihrer Karriere outeten und sei es auch am Ende der Laufbahn.

Robbie Rogers hat unterdessen ein Praktikum bei der britischen Ausgabe von Men’s Health begonnen.

 

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