NRW
   12 Jahre
Foto: Soeren Spoo, Dortmund-Agentur, Stadt Dortmund

Schwules Dortmund

Partymäßig sieht es derzeit eher mau aus in Dortmund, lieb gewonnene Kneipen machen entweder dicht oder stöhnen unter der Last der "Sexsteuer" - und außerdem verbreitet sich das Gerücht um das angeblich beschlossene Aus für den Dortmunder CSD in seiner bekannten Form. Am Ende bleibt bei manch einem das unwohle Gefühl, die einstige Stahl- und Kohlehochburg stecke gerade in einer kleinen Szene-Krise. Dabei hat die größte Stadt im Ruhrgebiet eigentlich großes Potenzial. Aber wir haben ein paar gute Nachrichten: Nicht alles, was erzählt wird, stimmt auch – und neue Lichtblicke gibt es ebenso. Ein Rumdumcheck der aktuellen Geschehnisse in der schönen Stadt mit dem großen "U" vorm Hauptbahnhof.

CSD Dortmund

"Das Wetter war einfach grauenhaft, es hat geregnet bis zum Geht-nicht-mehr. Die Leute haben so gut wie nichts getrunken und haben zum Teil ihre eigenen Getränke mitgebracht. Das ist ein großes Problem", zieht Frank Siekmann vom veranstaltenden Verein SLADO eine ernüchternde Bilanz zum zurückliegenden CSD. Mit gutem Wetter war der vergangene Pride (wie schon der im Vorjahr) wirklich nicht gesegnet. Genau das aber ist natürlich wichtig für die Events und den Durst der Gäste. "Aber wir hatten bis zum Schluss auf dem Platz jede Menge Leute, die sich mitunter im Regen sogar ausgezogen und getanzt haben", fügt er hinzu. Leider habe es auch ein Service-Problem bei der Bewirtung gegeben: "An den Bierständen lief es nicht so gut, wie wir uns das vorgestellt haben. Es gab also viele Faktoren. Wenn es aber noch schlimmer gekommen wäre und wir als Verein pleite gegangen wären, hätten wir keinen weiteren CSD mehr organisieren können. Da stand natürlich die Frage im Raum, wie wir mit der finanziellen Situation umgehen und wie es mit dem CSD weitergeht."

Geredet und diskutiert wurde nach den bunten Tagen also viel. So viel, dass in einigen schwulen Medien das Ende des Dortmunder CSDs, wie wir ihn kennen, bereits verkündet wurde - wie Frank uns erzählt ohne Rücksprache mit SLADO. Glücklich ist der Verein darüber natürlich nicht, denn beschlossen sei noch lange nicht, wie es denn nun weitergehe. Man überlege eben noch. "Wir möchten auf jeden Fall einen CSD haben. Vielleicht kleiner, ohne Bühne." Denkbar sei einiges: "Ich weiß noch nicht in welcher Form und in welcher Größenordnung. Im Prinzip ist alles zwischen Parade, CSD, CSD-Woche und einem reinen Infostand möglich", erzählt Frank. Falsch sei auch das kursierende Gerücht, die Dortmunder Wirte und Vereine würden kein Interesse mehr zeigen. "Es gibt keinen einzigen Verein und keine einzige Kneipe, die das gesagt hat.

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