Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: Belgrad Pride 2010, Foto: Aleksandar Macasev/ Wikimedia Commons

Attacke auf deutschen Schwulen in Belgrad

Ein schwuler Mann aus Deutschland ist in Belgrad von einer Gruppe junger Männer schwer verletzt worden. Er nahm an einer Konferenz zu LGBT-Rechten teil. Die lesbische Aktivistin Jovanka Todorovic von der Gruppe Labris erzählte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass das Opfer am Samstagmorgen mit einem gläsernen Aschenbecher malträtiert worden sei. Dazu hätten die jungen Leute gerufen, dass sie keine Ausländer in Belgrad haben wollen.

Der Name des Verletzten wurde nicht bekannt gegeben. Nach Angaben der behandelnden Ärzte hat er innere Blutungen und schwere Kopfverletzungen erlitten. Es bestehe Lebensgefahr, aber das Opfer sei bei Bewusstsein. Die Polizei hat mittlerweile drei Verdächtige festgenommen. Serbiens Innenminister kündigte intensive Nachforschungen an, um die Täter rasch vor Gericht zu bringen.

Noch am Samstag kamen die Konferenzteilnehmer zu einer spontanen Demonstration unter dem Motto „Stoppt die Gewalt“ im Zentrum Belgrads zusammen, beschützt von einem großen Polizeiaufgebot. Der Vorfall lässt nun Schlimmes befürchten für die CSD-Parade in Belgrad, die für den 28. September geplant ist. Der CSD war im Mai wegen der großen Überschwemmungen auf den Herbst verschoben worden. In den letzten Jahren war die Pride-Demonstration jeweils wenige Tage vorher aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt worden. Falls es in diesem Jahr wieder dazu kommen sollte, so hätte der tragische Überfall vom Samstag wenigstens dazu geführt, dass Schwule und Lesben in Belgrad Flagge zeigen konnten.

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