Gesellschaft
   11 Jahre
Foto: Screenshot RAI3

Barilla-Boykott sorgt für Wirbel

Normalerweise schmeißt man seine Nudeln in kochendes Wasser. Diesmal aber ist Nudelpapst Guido Barilla (55, Foto) selbst in heißem Wasser gelandet – durch seine Äußerungen gegen Schwule und Lesben. In einem Interview mit dem italienischen Radiosender „Radio 24“ hatte er erklärt, dass er in seinen Anzeigen nur die klassische Familie zeigen wolle, in der die Frau eine fundamentale Rolle spiele. „Ich würde niemals einen Werbespot mit einer homosexuellen Familie drehen.“ Wer seine Ansichten nicht teile, könne ja eine andere Nudelsorte kaufen.

Die Community nahm diese Aussagen wörtlich und rief bei Twitter unter #boicottabarilla zum Boykott von Barilla-Nudeln auf. Der Vorsitzende von Equality Italia, Aurelio Mancuso, nannte Barillas Worte eine „Provokation“. Italienische Blogger veröffentlichten Bilder, auf denen sie ihre Barilla-Produkte in den Mülleimer geschmissen hatten. Ein Shitstorm ergoss sich auch über die deutschsprachige Facebookseite des Konzerns. Bei Portalen, die die Reichweite von Artikeln in sozialen Netzwerken messen, kamen gleich drei Beiträge zu diesem Thema unter die ersten Fünf.

Mittlerweile ist der Konzernchef zurückgerudert. Auf der italienischsprachigen Seite des Herstellers erschien ein Statement, in dem er bedauerte, dass seine Worte Kontroversen oder Missverständnisse verursacht hätten und Menschen verletzt hätten. Er habe großen Respekt für Homosexuelle und respektiere auch gleichgeschlechtliche Ehen. Nur in ihren Anzeigen zeige die Firma die klassische Familie, weil sich dabei jeder angesprochen fühle. Mittlerweile wurde ein ähnliches Statement mit unterschiedlichen Formulierungen auch in anderen Ländern veröffentlicht. Auf der deutschen Facebookseite fehlt der letzte Satz.

 
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