Gesellschaft
   9 Jahre
Foto: Wikimedia Commons/ Markus Koljonen, CC BY-SA 3.0

Eheöffnung in Finnland

Das finnische Parlament hat die Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare beschlossen. Die Entscheidung fiel mit 105 gegen 92 Stimmen. Damit bekommen gleichgeschlechtliche Ehepaare alle Rechte, die bisher nur Heteros zustanden. Die Initiative zu dem neuen Gesetz war nicht von der Regierung aus konservativer Sammlungspartei und Sozialdemokraten, sondern von einer Bürgerinitiative ausgegangen. Dennoch äußerte sich Ministerpräsident Alexander Stubb von der Sammlungspartei erfreut über die Entscheidung. Die Initiative hatte 160.000 Unterschriften gesammelt, um eine Abstimmung im Parlament zu erzwingen. Die Parteien hatten daraufhin die Fraktionsdisziplin aufgehoben und den Abgeordneten ihr Stimmverhalten freigestellt. Unter den Ja-Stimmen waren viele Vertreter der Regierungsparteien sowie der Grünen, die rechtspopulistischen Basisfinnen lehnten den Vorschlag ab. Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) fordert nun, dass auch in Deutschland die Abgeordneten nur nach ihrem Gewissen und nicht nach dem Willen der Fraktionsführung abstimmen sollen.

Während die Community in Finnland feierte, ging andernorts der Zoff erst richtig los. Der lutherische Erzbischof Kari Mäkinen zeigte sich nämlich „von tiefstem Herzen erfreut“ über das neue Gesetz. Daraufhin gab es eine große Austrittswelle aus der Kirche. Um noch etwas zu retten, sagte Prälat Jukka Keskitalo, für die Kirche könne eine Ehe weiterhin nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden. Nun verließen auch die liberalen Mitglieder in Scharen die Kirche. Insgesamt musste die evangelisch-lutherische Volkskirche in Finnland innerhalb von nur drei Tagen 13.000 Austritte verzeichnen.

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