Gesellschaft
   9 Jahre
Foto: Hasselblad15 / Photocase

Italien streitet über Homo-Ehe

In Italien ist ein handfester Streit um die Homo-Ehe entbrannt. Mehrere Bürgermeister, unter anderem aus Mailand, Rom, Neapel und Udine, rebellieren gegen die italienische Regierung unter Matteo Renzi, indem sie im Ausland geschlossene Homo-Ehen anerkennen.

Vorreiter der Rebellion ist Roms Bürgermeister Ignazio Marino. Dieser lud Mitte Oktober mehrere gleichgeschlechtliche Paare, die im Ausland geheiratet hatten, ins Rathaus ein, um ihre Ehen offiziell in das Stadtregister einzutragen und den Verwaltungsakt anschließend gemeinsam zu feiern. Die Diözese von Rom bezeichnete das eigenmächtige Vorgehen Marinos als „Provokation“. Der Mitte-Links-Politiker Marino erklärte hingegen: „Dies ist ein besonderer Tag. Wir hoffen, dass es bald ein ganz normaler Tag ist, weil wir glauben, dass alle Menschen gleich sind und die gleichen Rechte haben."

Innenminister Angelino Alfano hält das Handeln der Bürgermeister für rechtswidrig und hat die Präfekten aufgefordert, die Eheregistrierungen zu überprüfen und zu annullieren. Die Diskussion über die Situation schwuler und lesbischer Paare in Italien ist durch die Aktion der Bürgermeister erneut entfacht und wird seitdem in Talkshows und Zeitungen hoch emotional ausgetragen.

Italien bildet in Westeuropa das Schlusslicht, was die Rechte Schwuler und Lesben angeht. Umfragen zufolge befürwortet die Mehrheit der Bevölkerung die rechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften. Bisher scheiterten entsprechende Vorstöße der Politik oftmals auch an der Ablehnung der katholischen Kirche.

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