Kauder mag keine Homo-Eltern
Es gebe keinen Anspruch auf ein Kind, sagt der Unionsfraktionschef im Interview.
Kinder nicht für Homo-Paare?
Volker Kauder (Foto) hat die Vorweihnachtszeit dazu genutzt, um Pflöcke einzuschlagen. Im Interview mit der "Berliner Zeitung" sprach sich der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion klar für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID), also einer Gendiagnose vor einer künstlichen Befruchtung aus. Ebenso deutliche Worte fand er für den Kinderwunsch von schwulen und lesbischen Paaren. Es gäbe keinen Anspruch auf ein Kind. "Das muss akzeptiert werden, auch wenn dies für die Betroffenen sehr schwer ist." Das Kindeswohl müsse im Vordergrund stehen. "Es kommt nicht so sehr darauf an, ob die Erwachsenen als glückliche Familie leben wollen. Ich glaube nicht, dass sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen."
"Beleidigung und Herabsetzung"
"Kauders Äußerungen sind eine Beleidigung und Herabsetzung aller homosexuellen Eltern", reagierte prompt Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. "Tausende Kinder und Jugendliche leben in Deutschland glücklich mit ihren lesbischen oder schwulen Eltern. Volker Kauder sollte das Wohl dieser Kinder im Blick haben, statt seine eigenen Vorurteile zum Maßstab der Gesellschaftspolitik zu machen." Studien bestätigten, "dass Kinder aus Regenbogenfamilien genauso erfolgreich und geborgen aufwachsen wie andere Kinder auch". Um völlige Gleichstellung für sie zu erreichen, müsse es ein volles Adoptionsrecht für schwule und lesbische Paare geben.
In der Forderung nach einem Verbot der PID stimmt Beck gleichwohl mit Kauder überein, "gerade weil wir keine Selektion von richtigen und falschen Kindern, keine Selektion und Manipulation von menschlichen Leben wollen".
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