Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: BMVg/ Gubner

Lesbische Staatssekretärin vereidigt

Ausgerechnet eine echte Männerdomäne wird jetzt von einer lesbischen Frau geführt: Katrin Suder wurde als beamtete Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium vereidigt. Sie ist damit die erste Frau in diesem Amt. Die promovierte Physikerin war zuletzt bei McKinsey beschäftigt, bei der Unternehmensberatung kümmerte sie sich um Kunden aus dem öffentlichen Sektor.

Ministerin Ursula von der Leyen hatte sich für Suder entschieden, nachdem sie ihren bisherigen Staatssekretär Beemelmans im Zuge der Enthüllungen um missglückte Rüstungsprojekte im Frühjahr gefeuert hatte, den letzten Ausschlag gab die unbrauchbare Drohne Euro Hawk. Von ihm übernimmt sie auch die Zuständigkeit für den Bereich Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung, sie verantwortet also in Zukunft die Rüstungsprojekte der Bundeswehr. Von der Leyen wollte bewusste eine unabhängige Person, die mit den bisherigen Verfilzungen zwischen Ministerium, Bundeswehr und Rüstungsindustrie nichts zu tun hatte.

Beobachter in Berlin sehen es als offen an, ob Suder auf dem Schleudersitz Erfolg haben wird. Führende Offiziere kritisieren hinter vorgehaltener Hand, dass die Kräfte um die Ministerin herum zu wenig Erfahrung haben. Andererseits habe sie die Chance, bestehende Verkrustungen aufzubrechen. Die Neue weiß jedenfalls schon mal, wie man sich bei der Truppe beliebt macht. Zum Amtsantritt erklärte sie, sie wolle „die hervorragende Arbeit, die bereits geleistet wurde“, aufnehmen und dann Entscheidungen herbeiführen. Sie habe sich auf die neue Aufgabe gut vorbereitet: „Ich habe unter anderem versucht, mich mit der Kultur der Bundeswehr auseinanderzusetzen. Innere Führung ist eine hochinteressante und faszinierende Führungsphilosophie.“

 
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