Gesellschaft
   13 Jahre
Foto: Tomukas - Thomas Holbach / Wikipedia

Schwul-lesbische Fußballfans attackieren Bierhoff

Spätestens seit der Präsidentschaft Theo Zwanzigers präsentiert sich der Deutsche Fußballbund in aller Regel als offen und tolerant. Nicht ganz will manch einer allerdings die Entrüstung von DFB-Manager Oliver Bierhoff verstehen, der sich nach einem "schwulen Tatort" vom 20. März  äußert pikiert gegenüber der Boulevardzeitung Bild zeigte. Der Krimi handelte von einem schwulen Fußballer, der im Gespräch mit der Kommissarin von den fortwährenden Gerüchten um die angebliche Homosexualität des DFB-Trainerstabs und einiger Spieler sprach. In einem offenen Brief wirft das Netzwerk "Queer Football Fanclubs" (QFF) dem Manager eine homophobe Haltung vor.

Akzeptanz sieht anders aus

"Das sehe ich immer auch als einen Angriff auf meine Familie - die Familie der Nationalelf", erklärte sich der Nationalmannschaftsmanager im Interview mit Bild. "Und das ärgert mich." Der QFF geht nach Bierhoffs Aussagen in die Offensive: "Dass er darauf so heftig reagiert und das Wort 'Familie' als Kontrast und vermeintlichen Gegensatz zur Homosexualität benutzt, ist entlarvend", so der Wortlaut im Brief an den DFB-Pressesprecher Harald Stenger. Die Wortwahl Bierhoffs zeige, "dass auch die sich für aufgeklärt haltenden Verantwortlichen im Verband nicht sensibel genug" mit dem Thema umgehen würden.

Wäre der Umgang mit Homosexualität selbstverständlich, müsse man Gerüchte nicht zurückweisen und könne das Thema auch einfach ignorieren. "Oliver Bierhoff hat der Homophobie im Fußball ein Gesicht gegeben", so der QFF weiter. "Und als einer seiner Repräsentanten damit unserem Gesprächspartner DFB", den man eigentlich sehr schätze. Das Netzwerk bietet dem Fußballbund und Oliver Bierhoff ein klärendes Gespräch an.

Auf der zweiten Seite gibt's den kompletten Brief. >>

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