Köln
   12 Jahre
Foto: TomPe

Parilis denkt queer

Bereits seit einiger Zeit schwirrt das Logo durch die Weiten von Facebook & Co. oder prangt auf diversen Szene-Flyern – auf dem Fantasypride in Brühl und auf der Kölner Party Celebrate sah man die Köpfe dahinter nun das erste Mal in Aktion: „Parilis“ nennt sich die neue Marke der impuls AG. Das rein schwul-lesbische Team versteht sich als unabhängiger Finanzdienstleister und Versicherungsmakler und ist speziell auf die Bedürfnisse von Schwulen und Lesben ausgerichtet. Parilis-Mitarbeiter Sebastian Pletzinger (Foto, u.) schildert uns, warum seiner Meinung nach die Zeit reif ist für einen Testmarkt in Nordrhein-Westfalen und weshalb Schwule und Lesben anders beraten werden sollten.

Sebastian, der Begriff „Parilis“ klingt erst mal intelligent, sagt uns aber überhaupt nichts …

Parilis ist das lateinische Wort für „gleich“. Schwul sein ist für uns selbstverständlich und keine Besonderheit. Wir können uns auf Augenhöhe mit unseren Kunden unterhalten, weil wir selbst auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben und die besonderen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele unserer Kunden kennen.

Das komplette Team ist also tatsächlich schwul oder lesbisch?

Ja, überwiegend. Die Berater vor Ort in Düsseldorf sind schwul oder lesbisch. Unterstützt im Hintergrund werden sie hier von der Niederlassungsleiterin und einem erfahrenen Coach, die bei fachlichen Fragen zur Seite stehen und die Idee von Parilis zu 100 Prozent unterstützen und fördern.

Haben Schwule und Lesben denn überhaupt besondere Bedürfnisse?

Ganz klar ja, zum Beispiel bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. Die wird noch immer anders behandelt als eine heterosexuelle Ehe. Nicht ohne Grund ist zum Beispiel das Motto des ColognePride in diesem Jahr „Ja, ich will!“. Wir verstehen die individuelle Lebenssituation von Schwulen und Lesben und arbeiten mit Ärzten und Rechtsanwälten zusammen, die uns bei Problemen oder offenen Fragen unterstützen. Wenn ein Kunde etwa eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchte, dann fragt normalerweise kein Berater danach, weshalb er sich eine zulegt. Wir aber möchten nachhaken. Wird jemand zum Beispiel am Arbeitsplatz gemobbt, dann haben wir einen erfahrenen Rechtsanwalt zur Hand, der weiterhelfen kann. Wenn der Kunde möchte, dann geben wir ihm eine ganzheitliche Beratung – und zwar unverbindlich, kostenlos und ein Leben lang. Zusätzlich bieten wir zielgruppenrelevante Seminare und Workshops an, die man sonst in der Form nicht findet.

Sprechen Schwule und Lesben mit homosexuellen Beratern offener über ihre Probleme oder ihre Lebenssituation?

Auf jeden Fall – schon weil dadurch Hemmschwellen abgebaut werden. Das können lebenspartnerschaftliche Fragen sein oder auch andere Aspekte, die für uns ganz selbstverständlich sind. Auch ein heterosexueller Berater kann einen Kunden natürlich gut beraten, aber ob er ihn wirklich versteht? Wir können das einbringen, was wir selbst im Alltag erleben.

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