Gesellschaft
   14 Jahre
Foto: Nokolai Alekseev / Wikipedia Commons

Rätselraten um Alekseev

Keine sicheren Tatsachen: Das Rätselraten um das Schicksal von Nikolai Alekseev erreicht unüberschaubare Dimensionen.

Nichts Genaueres weiß man nicht

Wie wir gestern berichteten, ist der russische Rechtsanwalt und Schwulenaktivist Nikolai Alekseev am Moskauer Flughafen verhaftet worden. Nach Informationen der von ihm geleiteten Website "gayrussia.ru" war der 32-Jährige unterwegs nach Genf, als er am frühen Abend von unbekannten Männern abgeführt wurde.

Die Echtheit der von Alekseev per Handy verschickten SMS, er befände sich jetzt in Weißrussland, darf angezweifelt werden. Wie sein Freund und Mitorganisator des Moskauer CSDs Alexei Davydov in seinem Blog schreibt, geht er inzwischen davon aus, dass die besagten SMS nicht von Nikolai Alekseev selbst verschickt worden sind: "Um 16:30 Uhr habe ich ihn drei Mal gebeten, mir zu bestätigen, dass er selbst vom Handy aus schreibt. Ich habe ihm drei Mal eine Frage gestellt, auf die nur er die Antwort wissen kann - die Verbindung wurde daraufhin unterbrochen", so Davydov auf seiner Website. "Daraus ziehen wir die Schlussfolgerung, dass alles, was über seine Nummer geschrieben wurde, nicht von ihm selbst verfasst worden ist. Die Kräfte, die dahinter stecken, tun was sie nur können, damit wir ihn nicht in Russland suchen."

Klagen unter Druck zurückgezogen?

Berichten, nach denen Alekseev in seinem Verhör die Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zurückgezogen habe, mag Alexei Davydov keinen Glauben schenken: "Ich arbeite mit Nikolai seit 5 Jahren zusammen. Und ich weiß, dass es nicht so einfach ist, ihn zu zwingen seine Prinzipien aus den Augen zu verlieren."

Wir bleiben weiter am Thema dran, werden aber erst dann genauer dazu berichten, wenn wir gesicherte Informationen zum Vorfall bekommen können.

 

Dieses Bild basiert auf dem Bild "Press Conference Slavic Pride May5th2009" aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Nokolai Alekseev.

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