Rote Karte
Kurz vor Anpfiff der beiden Halbfinalspiele der Frauen-WM am Mittwoch in Mönchengladbach und Frankfurt sollen die Spielführerinnen am "FIFA-Tag gegen Diskriminierung" eine Erklärung verlesen. Der Weltverband ruft sowohl Fans als auch Spielerinnen, Spieler und Offizielle dazu auf, sich offensiv gegen Ausgrenzung (nicht nur) im Fußball zu stellen. Die schwul-lesbische Aktivistengruppe "All Out" hofft auf eine explizite Verurteilung von Homophobie und ruft zum Flashmob in Frankfurt auf.
"Nein zu Homophobie"
Insgesamt 100 als Schiedsrichter verkleidete Aktivisten sollen vor dem Spiel zwischen Japan und Schweden an der Commerzbank Arena rote "Nein zu Homophobie"-Karten zeigen. Man habe "die FIFA dazu aufgefordert, Homophobie im Ligabetrieb zu verurteilen und damit zu beginnen, die Vorgänge um die nigerianische Nationaltrainerin Ngozi Uche vollumfänglich aufzuklären", zeigt sich "All Out" selbstbewusst. Uche hatte sich zu Beginn der WM damit gebrüstet, sämtliche lesbische Spielerinnen entweder aus ihrem Team entfernt oder aber mittels Religion und Voodoo-Zauber bekehrt zu haben.
Falsch zitiert worden sei sie, erklärte die Ex-Nationalspielerin nach dem darauf folgenden Medienecho kleinlaut und äußerte sich danach nicht weiter zu den Vorfällen. Die Aktivisten von "All Out" möchten baldmöglichst Konsequenzen sehen: "Es ist an der Zeit, dass die FIFA das Foul-Spiel der Trainerin Uche feststellt, ihr die rote Karte zeigt und damit die klare Botschaft aussendet, dass Diskriminierung gegen lesbische und schwule SportlerInnen weder auf dem Spielfeld noch außerhalb toleriert wird."
Die FIFA hat sich bislang kaum zum Vorfall geäußert. So erklärte etwa die Frauenbeauftragte Tatjana Haenni gegenüber der ARD-"Sportschau", man werde "versuchen mit der nigerianischen Trainerin zu sprechen. Wir sind hier bei einer FIFA-Veranstaltung und da werden wir darauf hinweisen, dass es schön wäre, wenn man sich neutral ausdrückt."
Flashmob, 13.07., 19.00 Uhr, S-Bahn-Station vor der Commerzbank Arena, Flughafenstr. 362, 60528 Frankfurt.
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