Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: Screenshot: buntspenden.de

Schwule wollen Blut spenden

Seit Jahrzehnten dürfen Schwule in Deutschland kein Blut spenden. Die Regelung stammt aus den 80er Jahren, als gleichgeschlechtlich liebende Männer besonders stark von der Aids-Krise betroffen waren und Menschen bei Bluttransfusionen mit dem HI-Virus angesteckt wurden. Seitdem gelten Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), pauschal als Gefahr. Dabei ist dies Unsinn, weil seitdem ohnehin jede Blutspende geprüft wird, ob das Blut für eine Transfusion in Frage kommt.

Im Laufe der Jahre ist die Regelung auch im EU-Recht verankert worden. Demnach müssen „Personen, deren Sexualverhalten ein hohes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten birgt“, von der Blutspende ausgeschlossen werden. In der Community regt sich seit langem schon Widerstand dagegen, dass pauschal sämtliche schwulen Männer als solche Personen verunglimpft werden.

Vor gut zwei Wochen haben der LSVD, der CSD Berlin und die Werbeagentur DDB Tribal eine neue Kampagne gestartet, um eine Aufhebung des Blutspendeverbots zu erreichen. „Bunt Spenden“ heißt die Petition, mit einem starken Bild arbeitet: Stellvertretend für das Blutspendeverbot wurde das Rot aus der Regenbogenfahne entfernt und die Fahne so auf der petitionseigenen Webseite www.buntspenden.de platziert. Mit jeder gesammelten Stimme füllt sich der rote Streifen in Echtzeit wieder auf, zeigt die Unterstützung aus ganz Deutschland und macht die Petition zum Live-Ereignis. Ziel ist es, mit Bunt Spenden 50.000 Stimmen zu sammeln und diese der Bundesärztekammer zu übergeben sowie mit Unterstützern wie Thomas Hitzlsperger eine öffentliche Diskussion anzustoßen. Mittlerweile ist bereits die Hälfte der Stimmen zusammengekommen.

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