Kultur
   9 Jahre
Foto: David Hockney und Peter Schlesinger, Foto: Arsenal Film

David Hockney als Künstler und Privatmann

Als der junge englische Maler David Hockney Anfang der 60er Jahre nach Amerika kam, eröffnete sich für ihn eine neue Welt, künstlerisch und privat. Er lebte offen schwul, malte seine Freunde und Liebhaber. Doch auch künstlerisch eröffnete ihm der Kontakt zu den Pop-Art-Künstlern in New York und Los Angeles ganz neue Perspektiven. Dies und noch viel mehr erzählt die vielfältige und tiefgehende Dokumentation „Hockney“.

Es ist ein Glücksfall für eine Biografie, wenn der Regisseur den Porträtierten schon länger kennt und ihm deshalb vor der Kamera auch ganz persönliche Dinge entlocken kann. So durfte Randall Wright auch alte Fotos und Super-8-Filme aus Hockneys privatem Archiv verwenden. Und persönliche Freunde und Weggefährten, darunter zum Beispiel der langjährige Lebensgefährte des Schriftstellers Christopher Isherwood, erzählen Entstehungsgeschichten von Bildern ebenso wie private Anekdoten. So erfahren wir, wie Hockney durch eine Fernsehwerbung auf die Idee kam, sich die Haare für den Rest seines Lebens blond zu färben. Oder wie er durch die Aids-Krankheit in den 80er und 90er Jahren zwei Drittel seines Freundeskreises verlor.

Wenn David Hockney (78) selbst erzählt oder die Kamera bei der Arbeit zuschauen lässt, dann wird eindrucksvoll deutlich, wie der Künstler mit seiner Neugier, seinem Optimismus und seiner Energie alle persönlichen Krisen überwinden konnte und wie er sich auch immer wieder neuen Techniken für seine Kunst geöffnet hat. Es lohnt sich, diese Doku nicht auf DVD oder im Fernsehen zu gucken, sondern jetzt ins Kino zu gehen, denn die Farbgenauigkeit und die Bildauflösung sind insbesondere bei seinen neueren, riesigen Arbeiten in einem digitalen Kino unschlagbar.

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