Kultur
   11 Jahre
Foto: NDR

Der große Check zum ESC 2013

Der Eurovision Song Contest 2013 in Malmö steht vor der Tür und wird natürlich schon allein wegen Cascada ziemlich glorious. Die Poptastic-Team-Mitglieder Ralf Rotterdam und Torsten Seiler haben sich schon mal alle anderen Beiträge gegeben und sagen euch, auf wen ihr euch freuen könnt und bei welchen Beiträgen man getrost zum Kühlschrank gehen, sich zum Tresen drehen oder auf den Freund steigen kann.             

Großbritannien mit Bonnie Tyler und “Believe In Me”

Großbritannien enttäuscht inzwischen sehr regelmäßig mit seiner Act- und Songauswahl. Innerhalb der Kenn-ich-doch-Kategorie hat man sich jetzt scheinbar auf die Rentnersektion eingeschworen. Bonnies Stimme ist zum Glück noch die alte, der Song allerdings nicht mehr als relativ komode WDR2-Radioware. Nett – und viel zu wenig .
TOP: Alle summen bei der Gelegenheit mal wieder “Total Eclipse …”, “It’s A Heartache” und “Holding Out For An Hero”

FLOP: Mutterland. Des. Pop.

POPTASTIC-Faktor: 1

Finnland mit Krista Siegfrids und “Marry Me”

Es ist so: Alles an diesem Song ist ziemlich poptastisch: Melodie, Gesang, Krista, ihre Bühnenbegleiter, das Kleid, die Windmaschine (die sogar im Bild ist!), die Pyro. Also: Riesen Ding(-Dong)! Krista, ruf doch mal an, wir würden das gerne mal live bei uns sehen!
TOP: Alles!

FLOP: Nüscht.

POPTASTIC-Faktor: 9

Frankreich mit Amandine Bourgeois und “L’enfer et moi”

Die reduzierte Instrumentalisierung dieses schlecht gelaunten Rocksongs hat was, allerdings passt das rotzige daran nicht so ganz zum vampigen Look von Amandine. Viel mehr fällt uns zu diesem Beitrag auch nicht ein, vermutlich ist die Halbwertzeit auch nur halb so lang wieder Song selbst.
TOP: Weniger ist mehr.

FLOP: Zu wenig bringt gar nix.

POPTASTIC-Faktor: 0

Italien mit Marco Mengoni und “L’essenziale”

Der Sieger von San Remo sieht hinreißend aus (Beweis) und bringt uns – 2013 ist immerhin Balladenjahr – eine melancholische Schnulze mit. Da wird einem ja ganz anders. Schöner Downer. Hach.
TOP: Ein Tempo bitte!

FLOP: Ein Tempo bitte!

POPTASTIC-FAKTOR: 0

Spanien mit El sueño de Morfeo und “Contigo hasta el final”

Fängt an wie eine irische Weise, plätschert dann mächtig dahin und dreht nach hinten noch etwas auf. 2013 haben wir mehr – und bessere – Balladen im Wettbewerberfeld. Und auch bessere SängerInnen. So wird das mal wieder nix.
TOP: Immerhin etwas Drive nach der Hälfte

FLOP: Insgesamt zu lasch

POPTASTIC-FAKTOR: 0

Schweden mit Robin Stjernberg und “You”

Die Songausbeute beim Melodifestivalen 2013 war durch die poptastische Brille betrachtet eh schon nicht besonders reichhaltig (trotz Swedish House Wives) und nun haben die Hörer und die Jury sich auch noch für einen der schwächsten Beiträge entschieden. Schade! Deutschland hatte bei der Jurybewertung dem wesentlich besseren Kandidaten 12 Punkte gegeben (David Lindgren!), aber am Ende half es nichts. Nun also Schmalzlocke Robin mit seinem grässlich gejaulten “Yououououououooooo”. Aber wer kann (und will) sich auch schon zwei ESCs am Stück leisten?
TOP: Es gibt nen SoundFactory-Remix

FLOP: Der Refrain ist unterirdisch

POPTASTIC-Faktor: 3

Norwegen und Margaret Berger mit “I Feed You My Love”

Vorhin gabs noch Freibier aus Griechenland, jetzt verfüttert Norwegen seine Liebe. Und die ist ziemlich wohlschmeckend. Der Electropop-Song klingt fast zu modern für den ESC, aber der mystische Touch ist so hypnotisierend, dass wir denken: Da geht wirklich was. SÜß von der Wunschfee: Sie hat uns schon ein paar Dancefloor-Remixe geschenkt (reinhören)! Also 2013 Rache für Tooji!
TOP: Der Mystic-Touch

FLOP: Einen Tick zu schleppend

POPTASTIC-Faktor: 7 (+2 wegen der Remixe)

Dänemark mit Emmelie de Forest und “Only Teardrops”

Favoritinnen-Alarm! Der Song wirkt irgendwie irisch (will hier jemand von vornherein Punkte klar machen?!), danach wird’s ziemlich schnell ESC-poppig. Eine unglaublich catchy Mischung, die von Nord bis Süd und Ost bis West Gefallen finden wird, auch wenn Emmelie noch etwas an ihrer Ausstrahlung und an etwas mehr Pathos in der Show arbeiten sollte. Die Herren mit den Trommeln sind allerdings schon recht dufte, bitte mitnehmen.
TOP: We love Heartbreak Disco!
FLOP: Das Nachthemd
POPTASTIC-Faktor: 8

Deutschland mit Cascada und “Glorious”

Nach zwei sehr guten Lena-Jahren sind wir froh, dass mit Roman Lob im letzten Jahr die langweilige Klangbrei-Casting-Chose, für die wir die Stefan-Raab-Hausband verantwortlich machen, ein Ende hat. Der Vorentscheid 2013 bot uns alles: sehr gute Songs (Betty), sehr gute Popsongs (Blitzkids), großartige Popsongs (Cascada) und Drama. Nicht auszudenken, die bayerischen Almdudler oder die reaktionär-religiösen Schlaftabletten aus Mannheim wären nach Malmö gefahren! Den ganzen Stress um angebliches Abkupfern und die Häme wegen Natalies nicht ganz perfekter Figur hätten wir uns auch mal getrost sparen können. Zu verlieren haben wir jetzt nichts mehr – und wir hier bei POPTASTIC sind uns sicher, dass wir jede Menge gewinnen werden. Seit Monaten ist “Glorious” ein Megahit auf der Party und wenn wir den Buchmachern glauben wollen, dann werden auch im Finale sehr viele Menschen sehr begeistert sein. Außer vielleicht die Jurys. Go Natalie, wir glauben an dich!
TOP: Alles.

FLOP: Wir hätten uns Bettys Tänzer gewünscht, aber gut

POPTASTIC-Faktor: 10

Die Einschätzungen zu jedem Song können nachgelesen werden auf: http://www.poptastic-party.de/blog/

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