Kultur
   10 Jahre
Foto: CMV Laservision

Die Katastrophe ist vorprogrammiert

„Ich brauche einen Film, den man sich gern anschaut, der aber nicht zu platt ist. Eine Love-Story sollte drin sein und so die ein oder andere kleine Träne darf die auch fordern. Und für einen ruhigen DVD-Abend allein, zu zweit oder mit Freunden sollte er auch passen.“ Eigentlich kann von der freundlichen Video-Fachkraft als Reaktion darauf nur ein Kopfschütteln kommen oder ein zielgerichteter Griff ins DVD-Regal: Er wird dir „Morgan“ reichen. Denn dieser Film, der bei CMV Laservision erschienen ist, erfüllt jedes dieser oben genannten Kriterien.

Morgan, preisgekrönter Basketballer und Radrennfahrer und gut aussehend obendrein, hat bei einem Radrennen die Kontrolle über sein Rad verloren und ist einen Abhang hinunter gefallen. Danach war das Leben nicht mehr, wie es war. Er ist nun querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl. Knapp bevor er daran verzweifelt, dass er nicht mehr aktiv am Sport teilnehmen kann, trifft er Dean. Das gibt seinem Leben eine ganz neue Richtung.

Von seinem Rollstuhl lässt sich Morgan nun nicht mehr aufhalten. Er trainiert, um zurück ins Leben zu kommen, und er findet wieder Spaß daran und am Sport. Aber hier fängt der Film erst an. Das Training wird härter und härter, denn Morgan hat sich ein Ziel gesetzt: zurück ins Rennen. Er möchte an dem Rennen, bei dem er verunglückte, nun als Rollstuhl-Radfahrer teilnehmen. So trainiert er immer mehr am Rande seiner eigenen Leistungsfähigkeit. Wieder und wieder geht er über seine Grenzen, belastet seinen Dispo bis zum Anschlag. Als schließlich sein Doc dem Ganzen einen Riegel vorschieben und ihm die Teilnahme verbieten will, nimmt das Drama seinen Lauf. Morgan stellt sich gegen den Doc, seinen Mann und seine Freunde.

Die Katastrophe ist vorprogrammiert und es kommt, wie es kommen muss. Dean entscheidet sich gegen ihn, seine Mutter lässt ihn allein und auch bei Freunden erreicht er kein offenes Ohr. So nimmt er sich endgültig vor, es allen zu zeigen. Und wie es ihm das Leben zeigt, denn erstens kommt es anders...

Michael D. Akers hat einen gefühlvollen Film geschaffen, der in absoluter Kinoqualität über den Flatscreen läuft. Dabei vergisst er weder schwule Erotik noch den klar definierten Erzählstrang. Immer wieder bewegen Film und Darsteller und nehmen den Zuschauer mit in die amerikanische Welt, die ebenso wie die deutsche nicht für Rollstühle gemacht ist. Aber wenn Morgan sich für ein Date zurechtmacht, von dem er noch nicht einmal weiß, ob es eines ist, dann ist er genau wie alle nervös, zickig und erwartungsfroh. Das umfangreiche Bonusmaterial gibt viel Einblick in Entstehung und Intention des Films. Großartig gemacht und jeden Cent wert. Genau das Richtige, um an den ruhigen Tagen mit der ganzen Familie oder auch ganz allein mit einem Abschlusswein zu schauen. Viel Spaß!

 
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