Ein unverschämt geiler Hauptdarsteller

Gibt es einen Grund, diesen Film anzusehen? Ja, den gibt es tatsächlich: Es ist dieser unverschämt geile Kevin Miranda in der Rolle des Brad, mit den braunen Augen, den sinnlichen Lippen, den dunklen Locken und dem 5-Tage-Bart, bei dessen Anblick wohl viele Männer sofort schwach werden. (Man achte dazu auch auf die – ungewöhnlich langen – Outtakes!) Allerdings ist das dann auch das einzig Gute an dieser Geschichte.

Brad liegt nachts völlig besoffen auf einer kleinen Gasse in Paris, dort wird er von dem etwas älteren und ebenfalls attraktiven Claude aufgelesen und nach Hause geschleppt. Obwohl Claude ihm das Bett überlassen und selbst auf dem Sofa geschlafen hat, wacht er davon auf, dass Brad ihm einen bläst. Erst nach acht Minuten nerviger Musik irgendwo zwischen Chill-out und Minimal wird dann zum ersten Mal gesprochen. Dies dann allerdings umso mehr. Obwohl der Film aus Amerika kommt, scheint Paris ansteckend auf Regisseur und Drehbuchautor Todd Verow gewirkt zu haben, man fühlt sich an französische Beziehungsfilme erinnert, in denen unendlich viel geredet wird. Leider werden hier nur Belanglosigkeiten auf dem Niveau eines One-Night-Stands ausgetauscht.

Ein bisschen Handlung gibt es in den breit gewalzten 80 Minuten auch noch: Brad will am Abend wiederkommen, Claude bereitet mit Hilfe seiner besten Freundin ein opulentes Dinner zu – aber Brad kommt nicht. Claude betrinkt sich und tröstet sich in alter Erinnerung mit der Freundin, Brad kommt am nächsten Morgen mit Blumen. Und dann verbringen beide einen Tag in Paris mit Sightseeing, minutenlang werden die Sehenswürdigkeiten brav in Szene gesetzt, als habe das Fremdenverkehrsamt den Film bezahlt.

Wer bis zum Ende durchhält, hat dann immerhin noch Brads Geheimnis erfahren und ein paar recht offenherzige Liebesszenen gesehen (was heutzutage so alles ab 12 freigegeben ist). Für einen Spielfilm ist das entschieden zu wenig. Man sollte sich das Ding neu zurechtschneiden und als Vorlage für eigene Spielchen nutzen.