Kultur
   9 Jahre
Foto: Pro-Fun Media

Erstmal türmen sich die Verwicklungen

Die Schulkameraden Mauro und Rodrigo sind zu Hause ungeoutet, nur Mauros Onkel Vicente – selbst schwul, aber auch nicht offen – weiß Bescheid. Nach der Parade des Sao Paulo Pride sehen sie, wie vier junge Männer einen Teilnehmer angreifen, sie und andere gehen dazwischen. Das Opfer wird bei Vicente zu Hause verarztet. Wie sich herausstellt, ist der gut aussehende Roger heimlich dort gewesen, daheim sitzen Frau und Kind. Der stets vor Ideen sprudelnde Mauro macht einen Vorschlag: Alle vier sollen sich bis zur Parade im nächsten Jahr outen. In der Euphorie des Tages willigen tatsächlich alle ein.

Doch bei einer guten Komödie müssen sich natürlich erstmal die Verwicklungen auftürmen. Denn je mehr Zeit ins Land geht, desto mehr verkompliziert sich die Situation: Vicente wird befördert und soll seine Frau zum Abendessen mitbringen. Er will seinen Chef aus Paris nicht enttäuschen und bringt eine gute Freundin mit. Nun kann er nicht mehr zurück, will er nicht als Lügner dastehen. Als Roger es endlich seiner Frau sagen will, berichtet diese ganz stolz, dass sie schwanger ist. Daraufhin kommt ein Outing natürlich nicht mehr in Frage. Und bei Mauro findet die streng christliche Mutter einige Männerbilder im Schrank, als dieser gerade bei Vicente seinen Freunden seiner allerersten Fummel vorführt. Als die Eltern ihren Sohn sofort zur Rede stellen wollen, platzen sie direkt in dessen Show. Unter diesen Umständen ist völlig unsicher, wie viele von den Vieren nach einem Jahr wirklich ihr jeweiliges Coming-Out schaffen werden.

„Pink Pact“ ist eine Komödie mit ernsten Untertönen. Natürlich wirkt manches genretypisch ein bisschen konstruiert, doch dafür gibt es erfrischende Darsteller, bei denen jeder seinen Favoriten finden kann. Gut besetzt sind auch die Nebenrollen, besonders Rogers überaus resolute Schwiegermutter und der von Rodrigo heimlich angebetete, wirklich sehr süße Lucas (Bild oben). Der Film ist ohne sexuelle Anspielungen, deshalb ist er trotz der Pride-Attacke sogar ab 6 Jahren freigegeben.

Pink Pact, Brasilien 2014, Regie: Alexandre Carvalho, mit Marcello Airoldi, André Bankoff, Luis Vaz, Mauricio Evanns, Titi Müller, Rafael Lozano, Tânia Granussi, Fernanda Viacava, Silvetty Montilla, 88 Min., OmU, FSK 6, Vertrieb: Pro-Fun Media

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