Kultur
   10 Jahre
Foto: Telamo/ Sony Music

Johnny Logan ist wieder da

Über den dreimaligen Eurovisions-Gewinner (1980 – What’s another year und 1987 – Hold me now als Sänger und 1992 als Komponist Why me) darf man unbestritten behaupten, er sei ein Weltstar. Denn das ist er, wie man im Ruhrpott so schön sagt: „In Echt“. Und wirklich skandalumwittert ist er auch nicht. Das mit dem Alkohol ist schief gegangen, aber er strahlt es aus; er hat das hinter sich gelassen. Aktuelle Bilder zeigen einen gealterten, bei weitem nicht mehr so aufgedunsenen Mann. Und das zeigt auch das Cover, einen reifen Mann mit Ausstrahlung.

Seit Anfang 2013 geht es auch mit seiner Musik wieder nach oben. Logan hat sich auf seine Wurzeln besonnen. Traditionelle irische Musik hat er da veröffentlicht, und das Album hat die Charts gestürmt, war kurz nach der Veröffentlichung Nummer 1 in Schweden und Norwegen, brachte mehrfach Gold und Platin über Gesamteuropa. An diesen Erfolg möchte er mit dem nun veröffentlichten Album „The Irish Soul – The Irish Connection 2“ anknüpfen.

Auf diesem Album stellt sich Logan nun der Aufgabe, auch weniger Bekanntes und Neues an den Zuhörer zu bringen. Lieder, die ihn lange begleiteten, hat der Sänger und Musiker im irischen Gewand gelassen, etwas aufgepeppt und will mit seiner eigenen Interpretation überzeugen. Wer sich nicht von dem Schnuckel-, Schmacht- und Eurovisions-Image lösen kann oder will, der sollte die Finger auch von dieser CD lassen, denn Logan bedient hier nicht die mit ihm verbundenen Klischees.

Allen anderen sei sie wärmstens in der kommenden kalten Jahreszeit empfohlen. Die nur allzu gut bekannte Stimme schwingt und streichelt sich durch die Songs, dass es eine wahre Wonne ist. Man hört, dass es nicht mehr die klare Stimme von früher ist. Sie ist gereift, geprägt und trägt viel Erfahrung in sich, Gutes und Schlechtes. Aber genau das macht sie so prädestiniert für diese Songs im irischen Gewand. Und ganz nebenbei straft Logan alle Gerüchte um verblassende Stimme und Kurzatmigkeit Lügen. So steht denn auch im „Dearg Doom“ die Interpretation des Satzes „so much better than one“ für Stimme, Irish Feeling und verdammt viel Luft beim Singen.

Viele Traditionals hat Logan hier gesammelt und auch vor Weihnachtsmucke schreckt er nicht zurück. Die Zusammenstellung gibt ihm Recht. Seine Stimme nimmt einen mit den ersten Tönen auf eine Reise ins grüne Irland und bringt einen erst nach den letzten Akkorden nach Hause. Da bleibt man aber nur kurz, denn man möchte die Taste „Play“ direkt wieder drücken. Und wieder und wieder. Aber das geht ja einfacher. Drücken wir „Repeat“.

 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden