Krimi mit sehenswerten Darstellern
Doppeldeutig ist der Titel dieses Films: „The Dark Place“ ist nicht nur die passende Bezeichnung für einen Thriller, sondern auch der richtige Name für das Weingut der Familie Dark. Als Sohn Keegan nach zwei Jahren mal wieder nach Hause kommt, findet er seine Mutter völlig verändert vor. Aus der schüchternen zurückgezogenen Witwe ist eine selbstbewusste Frau geworden, sie hat wieder geheiratet und sein früherer Schulfreund Eddie ist plötzlich ihr Vermögensberater.
Doch schnell merkt Keegan, dass hier etwas nicht stimmt. Der neue Ehemann Adrian und sein gut aussehender erwachsener Sohn Jake kommen ihm verdächtig vor, das Verhältnis ist von Anfang an gestört. Im Weinkeller bekommt er einen Schlag auf den Kopf. Doch wer ist hier der Gute und wer der Böse? Der Film macht es dem Zuschauer anfangs nicht leicht. Denn Keegan ist etwas autistisch veranlagt, kann sich an absolut jedes Detail seines Lebens erinnern und verhält sich merkwürdig gegenüber anderen Menschen. Selbst sein Freund Wil, der Keegan aufs Weingut begleitet, erfährt keine Details aus seiner Vergangenheit. Entnervt lässt er den Liebsten alleine bei der Mutter und den neu angeheirateten Verwandten. Schon bald muss Keegan um sein Leben kämpfen.
Der Krimi-Plot ist gelungen, erst allmählich erfährt der Zuschauer, worum es hier eigentlich geht, wer schuld ist am Tod von Keegans Vater und Bruder, was das mit der neuen Familie zu tun hat und wieso die Mutter das Weingut plötzlich an die Börse bringen will. Die vier jüngeren Hauptdarsteller sind allesamt sehenswert, zwei Sexszenen tragen ihren Teil dazu bei. Allerdings ist es lange Zeit schwer, die Figur des Keegan zu mögen und sich mit ihr zu identifizieren. Am Ende weiß man, warum das Drehbuch zu diesem Trick greifen musste.
The Dark Place, USA 2014, Regie: Jody Wheeler, mit Blaise Embry, Eddy Rioseco, Shannon Day, Sean Paul Lockhart (aka Brent Corrigan), Timo Descamps, Allison Lane, 87 Min., OmU, FSK ab 16, Vertrieb: Pro-Fun Media
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