Neu auf DVD: My Brother the Devil
Rashid (James Floyd), Sohn ägyptischer Einwanderer, gehört einer Londoner Gang an und lebt ganz gut als Dealer. Für seinen jüngeren Bruder Mo (Fady Elsayed) wünscht er sich eine richtige Ausbildung bis hin zum College, damit dieser nicht auch auf der Straße landet. Leider sieht Mo die Sache etwas anders: Nachdem er von einer anderen Bande abgezogen worden ist, möchte er auch in Rashids Gang aufgenommen werden. Der jedoch kommt ins Grübeln, als sein bester Freund Izzy bei einer Schlägerei erstochen wird. Er lernt den schwulen Fotografen Sayyid kennen, der ihm zeigt, dass man auch auf seriöse Art zu Geld kommen kann.
Der erste Film von Sally El Hosaini ist eine Coming-of-Age-Geschichte über zwei Brüder, deren gute Beziehung durch äußere Einflüsse ins Wanken gerät, über Identitätsfindung und den Mut, seinen eigenen Weg in einer kompromisslosen Welt zu gehen. Er zeigt realistische Einblicke in das Migrantenmilieu aus Arabern und Schwarzen im Londoner Stadtteil Hackney, eine Welt, die durch Gewalt und Kriminalität, aber auch durch Liebe und Zusammenhalt geprägt ist. Dass Schwule dort keine Anerkennung finden, überrascht nicht. Und obwohl das Thema Homosexualität in der ersten Hälfte des Films gar nicht vorkommt und dann später eine wichtige Rolle spielt, schafft es die Regisseurin, dabei nicht den Faden zu verlieren und die Figuren weiterhin glaubwürdig erscheinen zu lassen. Dafür wurde „My Brother the Devil“ unter anderem beim IFF Berlin 2012 als bester europäischer Film ausgezeichnet. Auch der gut aussehende James Floyd erhielt bei zwei Festivals Preise als bester Darsteller bzw. bester Newcomer. Der Film ist in deutscher Sprache auf DVD und Blu-ray erschienen.
My Brother the Devil, GB 2012, Regie: Sally El Hosaini, mit Said Taghmaoui, James Floyd, Fady Elsayed, u.a., 107 Min., dt.
Das könnte dich auch interessieren
