Kultur
   10 Jahre
Foto: Salzgeber

Neu im Kino: Im Namen des …

Der polnische Spielfilm zeigt in ruhigen Einstellungen, wie ein Dorfpfarrer gegen seine schwulen Gefühle ankämpft.

Der Jesuitenpater Adam wird Dorfpfarrer in der polnischen Provinz. Dort ist er nicht nur für die katholische Gemeinde, sondern auch für eine Einrichtung für schwer erziehbare Jungs zuständig. Einer von diesen hat es ihm angetan, denn der stille Lukasz gibt sich nicht so halbstark wie die anderen, sondern besitzt auch Mitgefühl für die Schwächeren. Doch Adam ist schon vergeben – an Gott. So kommen die beiden sich nur ganz vorsichtig näher.

Der Film von Malgorzata Szumowska fängt sehr schön die Atmosphäre und das Leben in dieser Gemeinde ein. Nicht jede Einstellung treibt die Story voran. Wer sich auf diesen ruhigen Erzählfluss einlassen kann, der wird mit einer poetischen Geschichte belohnt, in der auch die entstehenden Konflikte ganz undramatisch geschildert werden. Wie Adam gegen seine Gefühle ankämpft und trotzdem unter Verdacht gerät, wie sich gleichgeschlechtliche Experimente auch unter den Jugendlichen dramatisch zuspitzen, all das ist verpackt in eine sommerliche Dorfidylle, in der die Geheimnisse nur ganz langsam enthüllt werden.

Bei der Berlinale 2013 erhielt „Im Namen des …“ den Teddy als bester schwul-lesbischer Spielfilm. Außerdem bekam er den Großen Preis des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln und den Hauptpreis des 10. Neiße-Filmfestivals. „Im Namen des …“ startet am 15. Mai in deutscher Sprache in ausgewählten Kinos in Deutschland, darunter in Bochum (Casablanca), Bonn (Brotfabrik), Dortmund (Camera), Düsseldorf (Bambi), Essen (Luna), Frankfurt (Mal Seh’n), Köln (Filmpalette und Odeon), Münster (Cinema) und Wiesbaden (Murnau), alle Orte gibt es hier.

Im Namen des …, Polen 2012, Regie: Małgorzata Szumowska, mit Andrzej Chyra, Mateusz Kosciukiewicz, Łukasz Simlat u.a., 98 Min.

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