Oh weh, mein Sohn ist schwul!

Shirley Hirsch ist eine besonders fürsorgliche jüdische Mama: Da ihr gut aussehender Sohn Nelson schon 25 und immer noch nicht verheiratet ist, hilft sie mit dem Kennenlernen der richtigen Frau ein bisschen nach. Doch alle Verkupplungsversuche schlagen fehl, denn der Sohn ist schwul. Umgekehrt scheitern seine Bemühungen, sich bei der Mutter zu outen. Er schafft es nur bis zu der Nachricht, dass er da jemand Besonderen hat. Die neugierige Shirley dringt daraufhin in seine Wohnung ein und trifft dort auf dessen Freund Angelo, der sich aber als dessen Raumgestalter ausgibt. Als die sexy Nachbarin Sybil im Bademantel aus dem Bad kommt, geht die Mama natürlich davon aus, dass sie Nelsons Flamme ist. Doch leider muss sie feststellen, dass Sybil nicht nur keine Jüdin, sondern zu allem Überfluss auch noch das aktuelle Playmate des Monats ist. Es droht die Enterbung ihres Mannes durch den konservativen Onkel.

Doch schließlich findet sich die Mutter mit Sybil ab und will gleich eigenmächtig Nelsons Verlobung bekannt geben. Was könnte es für eine bessere Gelegenheit geben als die Hochzeit von Nelsons Vetter? Doch der Sohn taucht dort mit Angelo auf und outet sich während der Zeremonie flüsternd gegenüber seinen Eltern. Die sind verzweifelt: „Oh Vey! My son is gay!“ Wie konnte es dazu kommen? Und was können sie jetzt noch dagegen tun?

Evgeny Afineevsky hat eine herrliche Komödie gedreht, bei der kein Auge trocken bleibt. Einige sehr emotionale Szenen helfen noch dabei. Drehbuch und Regie sind gelungen und die beiden Hauptdarsteller John Lloyd Young (der mittlerweile in „Jersey Boys“ von Clint Eastwood seine erste Hauptrolle bekommen hat) und Jai Rodriguez sind sehr sehenswert. Krönung des Films aber ist Lainie Kazan (die als Bette-Midler-Double durchgehen könnte) in der Rolle der Mutter Shirley, die seit Jahrzehnten das Komödiegenre beherrscht (Tante Freida in „Die Nanny“, „My big fat Greek Wedding“) und auch hier wieder zu Hochform aufläuft. Kein Wunder, dass der Film bei Filmfestivals in New York und Philadelphia den Publikumspreis gewann. Jetzt ist er endlich auch in Deutschland erhältlich.

Oh Vey! My son is gay!, USA 2009, Regie: Evgeny Afineevsky, mit Lainie Kasan, Saul Rubinek, John Lloyd Young, Jai Rodriguez, 87 Min., OmU, FSK 12, Vertrieb: Pro-Fun Media