Preisgekröntes lesbisches Drama
Die 15jährige Adèle geht noch zur Schule und möchte Grundschullehrerin werden, als sie die Kunststudentin Emma kennenlernt. Diese ist offen lesbisch und eröffnet der Schülerin durch ihre unkonventionelle Art völlig neue Horizonte. Adèle ist sofort fasziniert. Beide werden ein Paar, die Unterschiede in ihren Lebensentwürfen und ihrem familiären Hintergrund entfernen die beiden jedoch immer weiter voneinander.
Der Regisseur Abdellatif Kechiche erzählt die Liebesgeschichte der beiden jungen Frauen in seinem preisgekrönten dreistündigen Epos von der ersten Begegnung bis hin zu den immer deutlicher zu Tage tretenden Differenzen. Beinahe dokumentarisch mutet die Kameraführung an, wenn Adèle in ihrem Alltag und in ihren Begegnungen mit ihrer ersten großen Liebe Emma gezeigt wird.
Der Film lebt besonders von den beeindruckenden Leistungen der jungen Schauspielerinnen Adèle Exarchopoulos und Léa Seydoux. Erstmals in der Geschichte des Filmfestivals in Cannes wurde daher das Regelwerk geändert: Nicht nur der Regisseur, sondern auch beide Hauptdarstellerinnen wurden mit der Goldenen Palme für den besten Film ausgezeichnet.
Überschattet wird der Filmstart von den Querelen zwischen Regisseur Kechiche und seinen beiden Hauptdarstellerinnen. Diese beklagten die minutiöse und zuweilen quälend genaue Arbeitsweise des Regisseurs. Für die zehnminütige, ungewöhnlich explizite Sexszene, die bei den Kritikern in Cannes für Furore sorgte, seien, so bemängelten die Darstellerinnen, ganze zehn Drehtage notwendig gewesen.
Ungeachtet des Streits hinter den Kulissen ist „Blau ist eine warme Farbe“ ein großartiger und mitreißender Liebesfilm, der den Zuschauer zutiefst berührt und der trotz seiner Dauer von drei Stunden keine Minute zu lang ist.
Den Trailer gibt es hier
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