Kultur
   12 Jahre
Foto: RuhrHOCHdeutsch

RuhrHOCHdeutsch 2012

In Baden-Württemberg kann man alles außer Hochdeutsch. Im Ruhrgebiet ist das auch lustig. Mit RuhrHOCHdeutsch kehrt der märchenhafteste aller deutschen Dialekte in den Schlagschatten des Dortmunder U zurück. Ohne Sommerloch gibt es Tag für Tag dreieinhalb Monate lang Kabarett, Comedy und Musik im historischen Spiegelzelt. Also Schocken vom Tisch, und Klüsen aufgemacht!

Lachen für 'nen guten Zweck

Die in Europa wohl größte Veranstaltung ihrer Art eröffnet am 28. Juni mit einer Benefizveranstaltung zugunsten der Aidshilfe Dortmund: „Lachen für ’nen guten Zweck“ heißt das Motto, und darum spielen alle Comedians wie Bruno „Günna“ Knust, Fred Ape, Sandra Schmitz, Thomas Koch, Torsten Sträter und weitere lokale Größen für lau. So geht der Erlös zu 100 Prozent an die Aidshilfe – und der Eintritt von fünf Heiermann (in Euro!) ist gut angelegt. Denn dafür gibt es einen Streifzug durch die Höhen und Tiefen des vorder- und pötergründigen Humors, der Pointen und Improvisationen. Die Aidshilfe Dortmund finanziert mit den Einnahmen ihr Zukunftskonzept „projektplus“ von offener Begegnungsstelle und Café.

In den folgenden Wochen und Monaten werden alleine acht Premieren von Lioba Albus & Herrn Fröhlich, Siegfried & Roy bis Jochen Malmsheimer geboten; Komiker und Kabarettisten wie Frank Goosen, Fritz Eckenga, Uta Rotermund und Personal aus der Comedy-Schmiede NightWash geben sich im historischen „dans paleis“ aus dem Holland der Jahrhundertwende die Ehre. Das Zelt mit seinem roten Samt, alten Holz und zahllosen Spiegeln beeindruckte schon die vergangenen zwei Jahre und lädt auch im Biergarten unter Palmen und Oleander zum Verweilen ein. Wer braucht da Kastanien und bayerisches Reinheitsgebot?! Der BVB hat die Meisterschale und der FC Bayern pöhlt unter „ferner liefen“. Dem Fußball sei Dank macht die Wort-Bespaßung doch für einen Tag Pause: Zum EM-Finale am 1. Juli schweigen die Kabarettisten und die Kicker kümmern sich um die Unterhaltung – übertragen auf großer Leinwand.

Voller Überblick

Den Überblick im Veranstaltungsgeschlönze behält man durch die wiederkehrenden Reihen: „Immer montags / dienstags / mittwochs“ und die „Donner(s)tach-Shows“. An den Montagen kommen die (un-)heimlichen Stars der Kleinstkunstbühnen ins Spiegelzelt – serviert mit der Leibspeise des Ruhrpotts: Currywurst & Pommes. Und für die Auswärtigen gibt es Grünfutter, sprich: einen Salatteller. Die Dienstage sind für Siegfried & Roy (August+September) und Franziska Mense-Moritz (Juli) reserviert. Die beiden Vorortkomiker aus Hörde und der Schrecken aller Krankenhäuser haben die weißen Tiger im Tank und kesse Sprüche auf der Zunge. Darauf zergeht zeitgleich ein 5-Gänge-Menü mit kulinarischen Spezialitäten, damit neben Geist und Seele auch Körper und Bauch etwas zum Lachen haben.

Mittwochs empfängt Mia Mittelkötter alias Lioba Albus ihre Gäste und beweist, dass sie nicht nur austeilen, sondern auch die Bühne teilen kann: mit Bundeskanzlerinnen (Maria Grund-Scholer), Poetry-Slamern (Andy Strauß), multiplen Persönlichkeitsspaltungen (Susan Kent) und und und. Für die Donner(s)tach-Shows ist Bruno „Günna“ Knust mit seiner „Hartz-Vegas-Segers-Band“ gebucht. Das heißt: Beim Pilsken bekannte Songs mit eingeruhrdeutschten Texten und ein paar günnakologische Stand-Ups lauschen – wie man datt erwartet. Fettich.

 
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