Kultur
   10 Jahre
Foto: Pro-Fun Media

Schwule Mormonen entdecken die Liebe

Wer kennt nicht diesen Anblick? Zwei junge Amerikaner Anfang 20 in Hemd und Krawatte und mit Namensschild versuchen, andere von ihrem Glauben zu überzeugen: Mormonen auf Mission. Und wer hat sich nicht schon mal Gedanken gemacht, was die zwei Jungs auf ihrer Bude vielleicht miteinander anstellen? Aber natürlich ist das bei den Mormonen streng verboten: Sex außerhalb der Ehe – und Homosexualität sowieso.

Genau darum geht es in dem Film „The Falls – Liebe kann nicht Sünde sein“ von Jon Garcia. Der gut aussehende RJ, eine 20-jährige Sportskanone aus Idaho, tritt seinen Missionsdienst in einem anderen Bundesstaat an. Als Zimmer- und Missionspartner bekommt er den netten Chris zugeteilt, der ihn in die Missionsarbeit einweist. Einige zusätzliche Informationen über diese ungewöhnliche Religion und ihre Prinzipien bekommt der Zuschauer glücklicherweise von RJ aus dem Off erzählt, damit wir uns in dieser fremden Welt zurechtfinden.

Eines Tages versuchen sie einen Mann zu missionieren, der sich beim gemeinsamen Abendessen als bestens vorbereitet erweist und ihnen einige Thesen des Kirchengründers Joseph Smith um die Ohren haut, auf die sie nicht vorbereitet sind. Da schleichen sich bei RJ und Chris die ersten Zweifel an ihrer Arbeit ein, die noch größer werden, als sie den psychisch angeschlagenen Ex-Soldaten Rodney besuchen. Die beiden beginnen das Leben zu entdecken, probieren Rodneys Haschpfeife und gehen unerlaubterweise ins Kino. Doch als die beiden sich auch noch küssen und eine Liebe erwacht, beginnt das Drama…

Während der Film in der ersten Hälfte ein bisschen zu lange braucht, um auf Touren zu kommen, entwickelt sich danach eine interessante Geschichte über die Zweifel an der Lebensart, an die man immer geglaubt hat. Jon Garcia vermeidet dabei simple Glaubenskritik und stellt eher verschiedene Lebensentwürfe gegeneinander. Und er zeigt, dass man selbst entscheiden muss, wie man sein Leben gestalten will – auch wenn man dann, wenn die Welten aufeinander prallen, es nicht immer selbst in der Hand hat, wie sich das Leben entwickelt.

Hier geht’s zum Trailer.

 
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