Kultur
   9 Jahre
Foto: Edition Salzgeber

Zürich war die schwule Hochburg

Zürich war in den 50er Jahren eine der liberalsten Städte Europas. Der §175 war in der Schweiz schon 1942 abgeschafft worden, Schwule durften sich unbehelligt treffen. Hier erschien die nach 1945 vorerst einzige einschlägige Zeitschrift „Der Kreis“, die gleichnamige Organisation war schon 1932 entstanden. Und ihr Jubiläumsball im Jahre 1957 war mit 800 Besuchern eine der bis dahin größten schwulen Veranstaltungen der Welt. Doch dann verschlechterte sich das gesellschaftliche Klima. Morde im so genannten „Milieu“ riefen die Polizei, die Meinungsbildner und die Politik auf den Plan. Es kam zu Razzien, rosa Listen wurden angelegt, das liberale Zürich erhielt einen schweren Dämpfer.

Von dieser Zeit erzählt der Film „Der Kreis“ von Stefan Haupt, der in diesem Jahr bei der Berlinale den Publikumspreis in der Panorama-Sektion und den Teddy als beste Dokumentation gewonnen hat. Im Mittelpunkt stehen Ernst Ostertag und Röbi Rapp, die in den 50ern im „Kreis“ aktiv waren, zu einem Paar wurden und bis heute glücklich zusammen leben. Ihre Erinnerungen werden illustriert durch nachgedrehte Szenen, in denen Matthias Hungerbühler und Sven Schelker die jungen Freunde spielen. Damit gewinnt der Film eine große Lebendigkeit, die nicht nur anschaulich ist, sondern auch berührt. „Der Kreis“ ist keine sterile Doku, sondern ein sehr informativer und gleichzeitig auch emotionaler Film.

Und hier geht's zum Trailer.

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