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Foto: Public Domain CC0 (via pixabay)

Deutsche wissen zu wenig über Chlamydien und Co.

Eine repräsentative Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergab kürzlich, dass ein großer Teil der Bevölkerung viel zu wenig über sexuell übertragbare Krankheiten weiß. Die Befragung erfolgte zwar zum Gesamtthema Aids, beinhaltete jedoch auch Fragen zu weiteren Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien oder Trichomonaden – von denen hatten jedoch sehr viele Befragte noch nie etwas gehört. Und dabei erkranken hierzulande etwa rund die Hälfte aller Männer und circa 70 Prozent aller Frauen mindestens einmal im Leben an einer Chlamydien-Infektion.

Die kaum merkliche Infektion

Chlamydien sind Bakterien, die in Form verschiedener Typen vorkommen und im schlimmsten Fall schwere Folgen wie Augenentzündungen, Erblinden oder Unfruchtbarkeit bei Frauen haben können. Das Gefährliche: Die Infektion ist in den meisten Fällen symptomfrei – deshalb wird sie häufig nicht erkannt und beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Mediziner empfehlen daher regelmäßige Tests – bei Frauen unter 25 Jahren ist eine jährliche Kontrolle kostenlos. Sollten sich Symptome zeigen, treten diese rund zwei bis drei Wochen nach der Infektion auf.

Penisreizungen können ein Anzeichen sein

Bei Männern kann sich eine Chlamydien-Infektion durch helle Absonderungen aus dem Penis äußern. Auch Reizungen der Penisspitze, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen sowie Schmerzen und Schwellungen der Hoden können Symptome darstellen. Diese verschwinden jedoch auch nach einer Weile wieder. Betroffene denken dann häufig, es habe sich nur um einen harmlosen Harnwegsinfekt gehandelt, dabei breitet sich die Infektion weiter im Körper aus. Ein brennender Schmerz beim Wasserlassen oder bei bzw. nach dem Sex in Verbindung mit einer verfrühten Ejakulation können jedoch auch andere Ursachen haben wie beispielsweise eine Prostataentzündung. Manchmal ist ein brennender Schmerz nach dem Sex auch ausschließlich auf eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme zurückzuführen. Zu ähnlichen Problemen kann man sich auch in Internetforen wie beispielsweise hier mit anderen Betroffenen austauschen. Dies ersetzt jedoch natürlich nicht den unangenehmen Gang zum Urologen, der im Zweifelsfall immer die sicherste Variante ist.

Keine Angst vor dem Urologen

Der Großteil der Männer vermeidet den Gang zum Urologen – selbst wenn bereits Probleme aufgetreten sind. Dabei sind auch regelmäßige Routineuntersuchungen dringend anzuraten. So ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern und bei einer frühzeitigen Erkennung stehen die Heilungschancen gut. Und auch wenn man sich sicherlich etwas Schöneres vorstellen kann als eine Prostata-Untersuchung – sie dauert nur ca. 30 Sekunden und schon ist alles vorbei. Auch junge Männer sollten nicht aus Scham auf einen regelmäßigen Routine-Check verzichten, denn die Rate bösartiger Hodentumoren ist in einem Alter zwischen 18 und 35 Jahren am höchsten. Bei untypischen harten Veränderungen an den Hoden sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

 
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