Russische Post befördert Tom of Finland
Im Frühjahr hatte die finnische Post bereits für Aufsehen gesorgt, als sie drei Sonderbriefmarken mit Zeichnungen von Tom of Finland vorstellte. Nun sind die Motive erschienen, sie würdigen einen der weltweit bekanntesten Künstler aus dem skandinavischen Land. Gleich darauf wollte das finnische Fernsehen YLE die Probe machen, ob die homoerotischen Motive auch in einem Land akzeptiert werden, das Schwule und Lesben unterdrückt: im Nachbarland Russland.
Das Paket an die Moskau-Korrespondentin Maria Manninen war frankiert mit dem Motiv, bei dem sich ein knackiger blonder Schnauzbart mit nacktem Oberkörper zwischen die Beine eines anderen Kerls in hautengen Jeans und Lederstiefeln kuschelt (Foto links). Tatsächlich gab es weder beim Zoll noch bei der Post Probleme, Maria Manninen konnte das Paket ohne Schwierigkeiten bei der Post abholen. Da der Versuch ganz unspektakulär zu enden drohte, fragte sie sogar noch bei den Beamten nach. Doch diese sahen das ganz bürokratisch: Hauptsache, das Porto ist bezahlt.
Möglicherweise wäre die Geschichte anders ausgegangen, wenn die Kollegen in Helsinki den gesamten Bogen (Foto rechts) aufgeklebt hätten. Darauf kann man nämlich viel besser erkennen, dass es sich um zwei innig verbundene Männer handelt. Tom of Finland (1920-1991) hat auch noch viel eindeutigere Bilder unter seinen mehr als 3500 Zeichnungen hinterlassen, aber diese hatten schon bei der Auswahl durch die finnische Post keine Chance.
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