Tiffany wirbt um Schwule

Das bekannte Schmuckunternehmen Tiffany & Co. wirbt erstmals mit einem schwulen Paar. Das Traditionshaus, das bereits 1837 in New York gegründet wurde, macht einen großen Teil seines Umsatzes mit Verlobungsringen, hat dafür aber bisher offiziell immer nur die heterosexuelle Kundschaft umworben. Die neue Kampagne des Fotografen Peter Lindbergh zeigt dagegen sieben unterschiedliche Motive – die anderen sechs mit Heteropaaren – und verkündet damit die Botschaft: Liebe hat viele Formen. Damit soll, so Firmensprecherin Linda Buckley, ein „modernes Konzept von Liebe und Romantik“ dargestellt werden. Wahre Liebe komme heutzutage in einer Vielzahl von Formen vor.

Tiffany & Co. springt damit auf den aktuellen Zeitgeist auf. 55% der Amerikaner sind zurzeit für die gleichgeschlechtliche Ehe, so viele wie noch nie, vor zehn Jahren waren es erst 42%. Bei den jungen Leuten unter 30 sind es sogar 78% und damit genau in der Altersgruppe, in der die meisten Verlobungsringe gekauft werden. Man kann also vermuten, dass die Entscheidung der Schmuckfirma vor allem auch unter Marketinggesichtspunkten zustande kam. Dazu dürfte auch das schwache Weihnachtsgeschäft beigetragen haben. Tiffany & Co. musste deshalb gestern sogar eine Gewinnwarnung veröffentlichen, woraufhin der Aktienkurs um 14% einbrach.