Boulevard
   14 Jahre
Foto: Bastografie / photocase.com

Castingfieber

Die TV-Sommerpause ist endlich vorbei! Nach reihenweise schlechten Wiederholungen und solch illustren Sendungen wie Britts "Mein Mann kann" auf dem Äther kramen die Privatsender langsam aber sicher ihre erfolgreichsten Formate aus dem wohlbehüteten Schatztruhen: genau, die Casting-Shows! Da kann sich der eifrige Fernsehzuschauer auf einen abenteuerlichen TV-Herbst freuen, denn gleich vier Shows treten gegeneinander an: "Deutschland sucht das Supertalent", "Popstars" und der neueste Knaller mit dem Namen "X-Factor". Und last but not least: "DSDS" Anfang nächsten Jahres. Der Castingwahn kann also beginnen.
Fragt man sich da nicht eigentlich still und leise, ob es nicht langsam reicht? Doch nach dem Motto "Wiedersehen macht Freude" beginnt der Zirkus von Neuem.

Der Castingzirkus

Am gestrigen Donnerstag gingen die "Popstars" mit dem höchst eindrucksvollen Motto "Girls forever!" an den Start. Aber halt mal! Hatten wir das nicht schon mit den "No Angels", "Queensberry" und "Monrose"? Das offensichtliche Prinzip: Was ein Mal ordentlich Quote gemacht hat, darf auch noch weiter ausgereizt werden. Nur reine Mädchenbands konnten bislang beim Pro7-Format auch längerfristig Erfolge feiern. Der ganze Rest - bis auf die im nachhinein hochpeinlichen "Brosis" - haben nicht ein Album lang überleben können.

Besonders die letzte Staffel mit dem viel versprechenden Untertitel "Du & Ich" entpuppte sich als haarsträubender Reinfall (oder erinnert sich noch jemand an "Some & Any?"), den es jetzt wettzumachen gilt. In der Jury darf Detlef D. Soost wieder fröhlich herumschreien! Wobei er doch eigentlich längst hätte ausgemustert werden müssen, oder? Lächerlich und legendär: sein Drill der minderjährigen Hüpfdohlen in der "Monrose"-Staffel. Zum Schluss jedoch haben die drei Mädels das Rennen gemacht, die ironischerweise allesamt Bewegungslegasthenikerinnen waren und deswegen nichts als Ärger mit D. hatten.

Straßenfeger aus England

Einen Blick auf die Konkurrenz sollte der Zuschauer aber trotzdem wagen. Heute beginnt der "X-Factor" Deutschland zu erobern – der Straßenfeger aus England, der Leona "Bleeding love" Lewis eine Weltkarriere bescherte. Immerhin scheinen sich die TV-Macher beim Konzept so sicher zu sein, dass sich RTL und VOX die Ausstrahlungen gleich teilen.

In der Jury darf Sarah Connor heulen und ihre Favoriten bis zum Schluss dramatisch pushen, bis sie selbst wieder - ganz uneigennützig - ihre brachliegende Karriere in Schuss bekommt. Dennoch könnte sich der "X-Factor" vielleicht schneller entzaubern, als gedacht. Denn welche Überraschungen mögen denn überhaupt noch  kommen? Hat das Publikum nicht eigentlich schon alles gesehen?

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