Boulevard
   11 Jahre
Foto: Michael von Aichberger/ Wikimedia Commons

Facebook zensiert Domian

Der beliebte Nighttalker Jürgen Domian ärgert sich über Facebook. Einige seiner kritischen Posts aus der letzten Zeit seien von dem Unternehmen zensiert worden, schrieb er letzte Nacht in einer neuen Nachricht: „Ich bin äußerst verärgert und fassungslos: Facebook hat meine Beiträge und ebenso die Kommentare gelöscht.“ Einer dieser Einträge betrifft den Auftritt des erzkonservativen Katholiken Martin Lohmann in der Talkshow von Günther Jauch, den Domian scharf kritisiert hatte. Auch der Kommentar zur Wahl des neuen Papstes wurde gelöscht, obwohl dieser nach seiner Ansicht „völlig harmlos und durchaus wohlwollend“ gewesen sei.

Facebook hat für die Nutzer eine Vielzahl von Regeln und Standards entwickelt, einige davon dienen auch dem Schutz anderer Personen. So heißt es unter anderem: „Du wirst keine Inhalte auf Facebook posten oder Handlungen auf Facebook durchführen, welche die Rechte einer anderen Person oder das Gesetz verletzen.“ Demnach könnte jeder Post gelöscht werden, den eine andere Person zum Beispiel als Beleidigung verstehen könnte.

Domian beruft sich dagegen auf die Meinungsfreiheit. Seine Texte „hätten als Kommentar in jeder öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt über den Sender gehen können, hätten in jeder Zeitung stehen können“. Er vermutet, dass fanatische Christen ihn bei Facebook angeschwärzt hätten. Außerdem beklagt er, dass auch seine Posts zur Homo-Ehe verschwunden seien. Er werde nun einige Zeit lang nichts mehr schreiben, „um die Dinge zu klären“ und „zu vermeiden, dass meine Texte wieder gelöscht werden“. Er fordert die User auf, diesen Post zu teilen, was bisher schon 34.000 User gemacht haben.

Facebook hat das Desaster mittlerweile erkannt. Die Pressesprecherin Tina Kulow veröffentlichte eine Erklärung, in der sie sich bei Jürgen Domian entschuldigt. Das zuständige Team erhalte jeden Tag viele tausend Beschwerden und bemühe sich, diese schnell und effizient zu bearbeiten. „Unsere Reporting-Systeme sind dafür entwickelt, Menschen vor Missbrauch, Hass-Rede und Mobbing zu schützen, und es ist bedauernswert, dass gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden. Wir wissen, dass dies frustrierend sein kann, wenn wie in diesem Fall solch ein Fehler passiert.“ Facebook lege Wert auf die freie Meinungsäußerung, wobei die Rechte und Gefühle anderer respektiert werden müssten. Einige Kommentare und Inhalte könnten für jemanden störend sein, zum Beispiel Kritik an einer bestimmten Kultur, Land, Religion, Lebensstil oder politischen Ideologie. Dies allein sei aber „kein Grund, um die Diskussion zu entfernen“.

 

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