Boulevard
   13 Jahre
Foto: Raffaele Fiorillo

Fauxpas beim Super Bowl

Einem Ritterschlag kommt es fast schon gleich, wenn eine Sängerin oder ein Sänger beim amerikanischen Super Bowl die US-Nationalhymne "The Star-Spangled Banner" lautstark ins Mikrofon singen darf. Entsprechend Mühe geben sich die Künstler in aller Regel auch, die Zeilen möglichst unverwechselbar, eindrucksvoll und kreativ zu singen. Mit der Kreativität hat es Pop-Sternchen Christina Aguilera gestern aber wohl ein wenig übertrieben und sich prompt versungen - ein Kapitalverbrechen im patriotischen Amerika! Erst Recht an dem Abend, der alljährlich die höchsten Einschaltquoten der Vereinigten Staaten verzeichnen kann.

What so proudly we watched...

"O! say can you see by the dawn's early light,
What so proudly we hailed at the twilight's last gleaming,
Whose broad stripes and bright stars through the perilous fight,
O'er the ramparts we watched, were so gallantly streaming?"

So lauten die berühmten ersten vier Zeilen der Hymne, die fast jeder Amerikaner aus dem Effeff beherrscht. Vielleicht war es der Aufregung geschuldet, dass die 30-jährige Sängerin die vierte Zeile letztlich völlig in den Sand setzte:

"What so proudly we watched at the twilight's last gleaming."

Die Worte wären - größtenteils - wohl besser in der zweiten Zeile geblieben, was die abertausenden Football-Fans nach einer Schrecksekunde auch prompt mit lautstarken Buhrufen quittierten.

Tapfer durchgestanden

Aus der Ruhe bringen ließ sich Christina Aguilera dadurch jedoch nicht und stand die restliche Minute ihre Frau. "Ich singe die Hymne, seitdem ich sieben Jahre alt war und ich muss sagen, dass beim Super Bowl ein Traum wahr wird", erklärte die Sängerin noch vor der Show. "Ich bin wirklich aufgeregt, Teil eines solch historischen Events zu sein."

Historisch in Erinnerung blieb sie nun auch den Zuschauern, die in unzähligen Webblogs und YouTube-Kommentaren  ihren Worten freien Lauf ließen: "Das klang für mich eher danach, als wollte sie allen beweisen, was sie mit ihrer Stimme so alles anstellen kann, anstatt einfach mal richtig zu singen", schrieb etwa ein User. Ein anderer geht noch härter mit ihr ins Gericht: "Hätten sie sich nicht einfach einen vernünftigen Sänger suchen können? Ich verstehe sie nicht mal richtig."

Aguilera entschuldigt sich

Völlig ergriffen sei sie gewesen, so dass sie um sich herum alles vergessen habe, erklärte die Sängerin niedergeschlagen nach ihrem Auftritt. "Ich kann nur hoffen, dass die  Zuschauer die Liebe zu meiner Heimat trotzdem spüren konnten."
Christina Aguileras Auftritt erinnerte stark an einen Fehltritt von Sarah Conner, die vor sechs Jahren bei der Eröffnung der Münchner Allianz-Arena eine Zeile der deutschen Hymne falsch sang und statt "Blüh im Glanze" letztlich "Brüh' im Lichte" herausschmetterte.

Christina Aguileras "großer Moment"

Dieses Bild basiert auf dem Bild Christina Aguilera Sanremo aus der freien Mediendatenbank Wikimedia Commons und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes ist Raffaele Fiorillo.

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