Boulevard
   10 Jahre
Fotos: Insasse und Jim Thurston/ Wikimedia Commons

Ist ein Coming-out gut oder nicht?

Ob schwule Prominente ihre sexuelle Orientierung publik machen sollten, lässt sich weder mit Ja noch mit Nein beantworten. Ob und wie ihre Karriere danach abläuft, kann niemand genau voraussehen, das hängt auch immer auch von der Persönlichkeit des betreffenden Menschen ab. Während der olympische Turmspringer Tom Daley auch fast fünf Monate nach seinem Coming-out sehr glücklich mit diesem Schritt ist, betrachtet der seit 1998 als schwul geoutete George Michael diesen Schritt zwiespältig.

Kürzlich erklärte der Popstar in einem Gespräch mit der BBC: „Aus irgendeinem seltsamen Grund wurde mein schwules Leben nach meinem Coming-out nicht einfacher. Tatsächlich trat sogar das Gegenteil ein.“ Als sich George Michael 1998 auf CNN als schwul outete, schlachteten die Medien sein Privatleben aus, so dass jeder daran teilnehmen konnte, ob er es wollte oder nicht. Dennoch bereut er sein Coming-out nicht, nach eigener Aussage würde er es jederzeit wiederholen. 13 Jahre lang war Michael in einer Beziehung mit Kenny Goss, das Paar trennte sich 2011.

Eine optimistischere Bilanz zieht Tom Daley, der unlängst der britischen Tageszeitung „Sun“ verriet, wie glücklich er ist, diesen wichtigen Schritt gewagt zu haben: „Ich wollte nicht ständig darüber befragt werden und sagte mir ‚Weißt du was? Ich bin glücklich.’ – und das ist genau der Grund, warum ich es tat.“ Auch wenn er vor seinem Coming-out viel Unterstützung erfuhr, so hatten ihn einige Menschen auch vor diesem Schritt gewarnt: „Jeder hatte mich so unterstützt, jeder war so nett, doch einige Leute waren auch der Meinung, dass dies meine Sponsoring-Verträge platzen lassen würden.“ Doch Daley zufolge hat dies seiner Karriere „in keinster Weise geschadet“.

Gefreut hat sich der athletische Turmspringer darüber, dass er anderen Schwulen Mut gemacht hat. So schrieb ihm die Mutter eines Fans: „Ich möchte Ihnen danken, weil Sie meinen Sohn mit Ihrem Video inspiriert haben. Er kam zu mir, nachdem er das Video gesehen hatte, und outete sich.“ Daley schrieb zurück und bekundete seinen Respekt. Verblüfft war er dann jedoch über den letzten Satz der Mutter: „Ja, aber er hat eine Frau und drei Kinder.“

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