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   11 Jahre
Foto: Joshua S. Kelly - USA TODAY Sports/ Wikimedia Commons

NBA-Profi Jason Collins outet sich als schwul

Zum ersten Mal hat sich ein bekannter Basketballprofi in den USA als schwul geoutet: Jason Collins, zuletzt bei den Washington Wizards in der NBA unter Vertrag, erklärte gegenüber Sports Illustrated: „I’m a 34-year-old NBA center. I’m black. And I’m gay.“ Er wollte nicht der erste sein, der sich outet, aber da es bisher kein anderer getan habe, müsse er nun diese Rolle übernehmen. Er fühle sich nun frei und habe einen Zustand erreicht, in dem er tun könne, was er wolle. „Und was ich wirklich will, ist weiter Basketball spielen.“

Er habe seit 2011 über ein öffentliches Coming-out nachgedacht. Damals gab es eine Auszeit, weil sich Besitzer und Spieler nicht über die Gehälter einigen konnten. Diese Zeit habe ihn dazu gezwungen, seine Routine zu überdenken und sich zu fragen, wer er sei und was er machen wolle. Er outete sich bei seiner Tante Teri, die ihm nur antwortete: „Das weiß ich schon seit Jahren.“ Im Jahr darauf traf er seinen Studienfreund Joe Kennedy, der ihm erzählte, dass er im Wahlkampf für das Abgeordnetenhaus von Massachusetts beim Boston Pride 2012 mit marschiert sei. Jason Collins war neidisch und wollte auch demonstrieren, musste aber einsehen, dass es extrem peinlich sein würde, dies ohne Coming-out zu machen. Also entschloss er sich zur Tat.

Die Reaktionen auf Collins’ Selbst-Outing waren durchweg positiv. Superstar Kobe Bryant twitterte, er sei stolz: „Unterdrücke nicht, wer du bist, wegen der Ignoranz von anderen.“ NBA-Chef David Stern freute sich gegenüber der Huffington Post, dass Collins „bei diesem sehr wichtigen Thema“ die Führung übernehme. Auch Präsident Obama zeigte sich beeindruckt. Er rief den Spieler an und sicherte ihm seine Unterstützung zu.

Wie viel die Bekenntnisse besonders seitens der Basketballmanager wirklich wert sind, muss sich allerdings noch zeigen. Collins’ Vertrag mit den Washington Wizards läuft in Kürze aus und er hat noch keinen Vertrag für die neue Saison. Damit ähnelt seine Situation der des Fußballprofi Robbie Rogers (inqueery berichtete), der deshalb mit seinem Coming-out auch seine Karriere beendete. Dagegen will Collins gerne weitermachen. Wenn er jetzt keinen neuen Verein finden sollte, wird man nie erfahren, ob dies an seinem Bekenntnis oder an seinem Alter von 34 Jahren liegt. Auf jeden Fall wird er sich in Kürze einen anderen Wunsch erfüllen: Am 8. Juni marschiert er mit beim Boston Pride – geoutet.

 

 

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