Streit um Österreichs ESC-Beitrag
Schon früh haben sich die Österreicher entschieden, wer für das Land beim Eurovision Song Contest (ESC) 2014 auftreten soll: Conchita Wurst, eine knapp 25-jährige Travestiekünstlerin, die bereits 2012 beim Vorentscheid den zweiten Platz belegte, soll nach dem Willen des ORF die rot-weiß-roten Farben in Kopenhagen vertreten.
Doch ist mittlerweile eine hitzige Diskussion um die Künstlerin entbrannt. Wie die offizielle Eurovisionsseite des NDR www.eurovision.de berichtet, soll in Weißrussland eine Petition gegen Conchita Wurst gestartet worden sein. Die ESC-Teilnahme des transsexuellen Österreichers werde darin als „beleidigend“ bezeichnet. Mit der Nominierung werde eine Lebensweise propagiert, die für Weißrusslands Gesellschaft völlig „inakzeptabel“ sei. Wurst sei eine Gefahr für Kinder, der Song Contest habe sich „zu einer Brutstätte der Sodomie entwickelt“.
Conchita Wurst reagiert gelassen: „Ich bin es gewohnt, mit Anfeindungen konfrontiert zu werden und genau aus diesem Grund habe ich auch die Kunstfigur Conchita Wurst erschaffen. Es muss sich etwas verändern in unserer Gesellschaft.“ Die Künstlerin will weiter für Toleranz und Akzeptanz kämpfen. Die Schärfe des Tons seitens ihrer weißrussischen Kritiker zeige einmal mehr, dass sie auf dem richtigen Weg sei, und dass noch viel getan werden müsse.
Der NDR weist besonders darauf hin, dass die Bürgerinitiative auch über die offen homophoben Anfeindungen hinausgeht: Der österreichische Beitrag während der Show soll in Weißrussland nicht übertragen werden. Dies allerdings würde ein Eigentor werden, denn wenn in einem Land nicht die komplette Veranstaltung gesendet wird, müsste der Beitrag dieses Landes disqualifiziert werden. Die European Broadcasting Union schreibt nämlich vor, dass der Eurovision Song Contest nur vollständig oder gar nicht gesendet werden darf.
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