Foto: v.l.n.r.: Volker Beck, MdB, Grüne, Manuela Sabozin, Netzwerk katholischer Lesben, Moderation: Gerhard Schick, David Berger, Theologe und Buchautor, und Jürgen Weber, Pfarrer der katholischen Hochschulgemeinde Mannheim.

Out in der Kirche

Am 17. Mai 2012 fand in Mannheim nicht nur der 98. Deutsche Katholikentag statt, an diesem Datum wurde auch der Internationale Tag gegen Homophobie (International Day Against Homophobia, kurz: IDAHO) begangen. Aus diesem Anlass veranstaltete der schwul-lesbische Arbeitskreis der Mannheimer Grünen im Trafohaus die Podiumsdiskussion "Out in der Kirche".

Wunsch nach Erneuerung

"In vielen Teilen der Welt wettert die katholische Kirche gegen Schwule und Lesben, und auch deutsche Bischöfe und Priester äußern sich abwertend gegenüber Homosexuellen. Der Münchener Erzbischof Marx sprach im letzten Jahr gar von 'gescheiterten Menschen'", so Tobias Heck, Sprecher des Grünen Arbeitskreises SchwuLes Grün. "Bei vielen katholischen Laien ist aber der Wunsch nach einer Erneuerung ihrer Kirche zu spüren, auch was den Umgang mit Lesben und Schwulen anbelangt", fügt Jürgen Kaufmann, Co-Sprecher des Arbeitskreises, hinzu.

Lautstarken Applaus erhielt Manuela Sabozin, als sie meinte, es wäre eventuell an der Zeit für ein neues Schisma: Alle erzkonservativen Katholiken sollten den Pius-Brüdern beitreten, und alle geschiedenen, wiederverheirateten, schwulen und lesbischen Katholiken und auch alle, die Sexualität nicht nur zur Fortpflanzung leben und leben wollen, bilden eine eigene Kirche. "Und ich bin überzeugt, wir wären gemeinsam nicht nur stark, sondern die deutliche Mehrheit!"

David Berger betonte erneut, dass Religionszugehörigkeit und Bekenntnis nicht an eine Steuerzahlung geknüpft sein könne - zumal dann nicht, wenn konservative Hardliner, wie der Kölner Kardinal Meisner, das Geld dann dazu verwenden, gegen Leihenmitbestimmung und gegen Homosexuelle in der Kirche Stimmung zu machen.

Moderiert vom Mannheimer Bundestagsabgeordneten Gerhard Schick machte die sehr gut besuchte Veranstaltung Mut, als Schwuler oder Lesbe Religion wieder lebbar zu empfinden sowie Gemeinschaft zu erleben.

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