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Frankfurt sucht den Super-OB

Göttinnen-Dämmerung im Römer: Nach 17 Jahren endet die Ära von Oberbürgermeisterin Petra Roth. Am liebsten wäre es der CDU-Politikerin wohl, wenn Parteifreund Boris Rhein, derzeit hessischer Innenminister, die Fackel weitertragen würde.

Das sehen SPD, Grüne oder Linke naturgemäß etwas anders. Leicht wird es für den CDU-Mann also nicht. Zudem kämpft Rhein mit dem Vorwurf, er sehe in dem Amt nur einen Karrierefördernden Durchlauferhitzer der ihn baldmöglichst zum Ministerpräsidenten werden lässt.

Und so wittern nach langer Macht-Abstinenz die Sozialdemokraten ihre Chance. Mit Peter Feldmann soll der Römer wieder ein "Rotes Rathaus" werden. Doch auch die Grünen haben mit Rosemarie Heilig den Chefposten als Ziel vor Augen. Ebenso wie die linke Landtagsabgeordnete Janine Wissler und Pirat Herbert Förster. Für die Flughafenausbaugegner versucht Ursula Fechter ihr Glück. Und dann gibt es da die drei Unabhängigen. So tritt der parteilose Carl Maria Schulte schon zum dritten Mal zur OB-Wahl an. Außerdem bewarb er sich um das Amt des Bundespräsidenten und des ZDF-Intendanten. Übrigens  - wer hätte es gedacht -durchweg erfolglos. Dafür hat er aber eine eigene Single veröffentlicht ("Kinder der Sonne, Kinder des Wassers, Kinder des Lichts")! Auf einschlägige Wahl-Erfahrung kann auch Harald Frenzel verweisen, der 2011 in Fränkisch-Crumbach das Bürgermeisteramt anstrebte. Ergebnis: 1,4 Prozent der Stimmen. Als dritter im Bunde wirft  Jean-Jules Tatchouop seinen Hut in den Ring. Er hat sich nach eigenen Angaben seit 2007 nur von Wasser, Apfelessig, Zitronen und Mandeln ernährt.

Letzte Wahlalternative ist der ehemalige Titanic-Redakteur Oliver Maria Schmitt (Die Partei). Während die grüne Kandidatin Heilig "nur" die neue Flughafenlandebahn zurückbauen lassen möchte, hält sich Schmitt mit solchen Kleinigkeiten gar nicht erst auf. Er will gleich das ganze Bankenviertel unter die Erde verlegen, Eintracht Frankfurt auflösen und die Stadt Nichtraucher-frei machen. Mit welch illustren Vorschlägen ein FDP-Kandidat angetreten wäre, bleibt unterdessen Spekulation. Die Liberalen haben lieber gleich darauf verzichtet, einen der ihren ins Rennen zu schicken. Die (angeblich noch vorhandenen) FDP-Wähler sollen, so die Empfehlung der Partei, hinter CDU-Mann Rhein ihr Kreuz machen. Umfragen zufolge ist es übrigens längst nicht ausgemacht, dass einer der Kandidaten sich im ersten Wahlgang am 11. März durchsetzen wird. Kann keiner mindestens 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, kommt es zwei Wochen später zur Stichwahl.

Eine Wahlempfehlung spricht das gab-Magazin freilich nicht aus. Aber da wir nur zu gut wissen, wie gerne Frankfurter Nörgeln und Motzen, sei an dieser Stelle explizit gesagt: Wer nicht zur Wahl geht, darf sich später nicht beschweren. Und mal ehrlich, wer möchte darauf schon verzichten?

Auf den folgenden Seiten findet ihr die Antworten von Boris Rhein (CDU), Peter Feldmann (SPD), Rosemarie Heilig (Grüne), Janine Wissler (Die Linken) und Herbert Förster (Piraten)

 

 
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