Foto: Rosa von Praunheim Filmproduktion

König der Comics, Rosa von Praunheim, König der Comics

Westönne, Kreis Soest: rund 2500 Einwohner und jede Menge Kühe. Kein Ort, an dem man als Schwuler Junge unbedingt glücklich wird.
Etwas verloren steht Ralf König im Hof seiner ehemaligen Schule herum und erzählt von einer schönen, naturverbundenen Kindheit und auch davon, wie er im Elternschlafzimmer Papas Super8-Pornos entdeckte und andere Dorfjungs zum Gruppenwichsen und Pornogucken einlud. "Ich war immer ein ausgesprochen sexueller Mensch", sagt Ralf König und was für eine Lust und Freude es ihm bereitete, für seinen Comic "Bullenklöten" mal über mehrere Seiten hinweg eine Rimmingszene in Großaufnahme zu zeichnen.

Den Weg von westfälische Schreinerlehrling über Dortmund zum international gefeierten Comiczeichner zeichnet Rosa von Praunheim in seiner Filmdokumentation Station um Station getreu nach. Der Filmemacher kann sich dabei stets auf Ralf König als pointiert erzählenden, klugen Gesprächspartner stützen, der auch offen über Misserfolge ("Meine ersten Bücher hätte ich gerne vom Planeten geschafft"), eine selbstzerstörerische amour fou und seine neue Liebe spricht.

Eingestreut in dieses ohnehin recht unterhaltsame Porträt sind Szenen aus Königs Comic-Leseshow, mit denen sein spezieller Humor, sein schonungsloser wie selbstironischer Blick auf das schwule Leben auch im Bewegtbild und auf der großen Leinwand bestens zur Geltung kommen.

"König der Comics" (D 2012), Regie: Rosa von Praunheim. Mit Ralf König, Joachim Król, Olaf Gabriel, Ilona Winjen, Ralph Morgenstern u. a., 80 min.

Frankfurt-Premiere am Do, 1.3., 18 Uhr, Mal seh’n Kino, Ralf König wird vor Ort sein, im Anschluss an den Film gibt’s eine Lesung mit Projektion

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