Foto: "Postcard to Daddy", Fr, 16.7. + Sa, 18.7. – Mi, 21.7., 19:30 Uhr, Cinema Quadrat, Mannheim

Macht - Missbrauch

Mit einer hauptsächlich schwulen Filmreihe thematisiert das Mannheimer Cinema Quadrat sexuellen Missbrauch und lenkt den Blick auf die Opfer. Fünf außergewöhnliche Filme werden im Juli gezeigt.

Vom authentischen Dokumentarfilm bis zum fiktionalen Thriller: die fünf hauptsächlich schwulen Filme aus fünf Ländern legen den Fokus auf die Seite der Opfer, die mitunter lebenslang mit ihren Erfahrungen zu kämpfen haben. Neben Klassikern wie Almodóvars „La Mala Educaión“ werden auch verschiedene Deutschlandpremieren gezeigt.

La Mala Educación – Schlechte Erziehung
Pedro Almodóvars kunstvoll verschachtelter Spielfilm aus dem Jahre 2004 spielt in Madrid der 1980er – und ist in Anbetracht der aktuellen Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen hochaktuell. Als der junge Enrique überraschend Besuch von seinem Jugendfreund Ignacio bekommt, werden leider auch Erinnerungen an die keineswegs heiteren Zeiten im katholischen Jugendheim und dessen zudringlichen Padre Manolo geweckt. Ignacio plant ein Filmprojekt über die Zeit, das Regisseur Enrique umsetzen soll. Die Arbeit reißt alte Wunden auf…
Do, 1.7. – Sa, 3.7., 21:30 Uhr

Pornography
Schwule Pornoindustrie und Snuff-Movies (Filme, in denen reale Folterungen oder gar Tötungen inszeniert werden) stehen im Mittelpunkt dieser Deutschlandpremiere. 14 Jahre nachdem der aufstrebende amerikanische Pornostar Mark Anton spurlos verschwindet, wird Journalist Michael bei Recherchen auf den Fall aufmerksam. Gemeinsam mit einem Pornoregisseur versucht er die Vorfälle aufzuklären. Das Spielfilmdebüt von Regisseur David Kittergae baut kontinuierlich Spannung auf und schafft nach und nach ein klaustrophobisches Geflecht aus Angst, Bedrohung und Besessenheit, das ein wenig an Arbeiten von David Lynch erinnert.
Do, 8.7. – Sa, 10.7., 21:30 Uhr

Postcard to Daddy
Der schwule Filmemacher Michael Stock wurde als Kind von seinem Vater jahrelang sexuell missbraucht. Erst sehr viel später kann er sich seiner Mutter und seinen Geschwistern offenbaren; der Kontakt zum Vater wird von fast allen Familienmitgliedern abgebrochen. 2007 beginnt Stock erneut an seinem Trauma zu arbeiten, versucht mit einer Videobotschaft Kontakt zum Vater aufzubauen, ihn zum Gespräch zu bewegen, um seinen eigenen inneren Frieden zu bekommen. Das beeindruckende Filmdokument wurde bei der Berlinale im Februar 2010 mit dem „Teddy“-Leserpreis der Siegessäule ausgezeichnet und wird hier zum Bundesstart gezeigt.
Fr, 16.7. + So, 18.7. – Mi, 21.7., 19:30 Uhr

Ich, Tomek
Um seiner Teenagerliebe Marta zu imponieren, muss der aus einfachen Verhältnissen stammende Tomek an Geld kommen. Sein bester Kumpel Ciemny verdient es sich nebenbei als Strichjunge. Als alle anderen Versuche, zu Geld zu kommen, fehlschlagen, lässt sich auch Tomek in die Szene einführen und bietet sich deutschen Sextouristen an. Tomek stumpft zusehends ab, und droht im Sumpf von Drogen, Prostitution und Gewalt unterzugehen. Der polnische Regisseur Robert Gliński hat seinen Film mit sensiblem Blick inszeniert.
Do, 22.7. – So, 25.7., 19:30 Uhr

If…
Die Regeln in der Privatschule im England der 1960er sind streng: ältere Schüler kontrollieren und unterdrücken die Jüngeren, körperliche Strafen stehen auf der Tagesordnung. Das Blatt wendet sich, als in einer symbolischen Traumsequenz die gepeinigten Schüler in einem Wandschrank automatische Waffen finden und grausam rebellieren. Malcolm McDowell („Clockwork Orange“) spielt die Hautrolle des 1968 gedrehten britischen Spielfilms von Regisseur Lindsay Anderson.
Do, 29.7. – Sa, 31.7., 21:30 Uhr

Alle Filme im Cinema Quadrat, Collinistr. 1, Mannheim
Cinema-Quadrat.de

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