Köln
   12 Jahre
Foto: (v.li.) Matthias Koll (Sunrise) mit Levin, Frank Siekmann (SLADO), Mandy Hildebrandt mit Milan und Susanne Hildebrandt | Foto: Michael Meinders

Coming-out-Tag in NRW

 
Der Coming-out-Tag ermutigt auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Einrichtungen, Politiker und andere Institutionen, ihre Appelle für ein besseres Miteinander laut werden zu lassen. "Trotz rechtlicher Fortschritte, wie beispielsweise bei der Eingetragenen Lebenspartnerschaft, besteht 2011 immer noch die Notwendigkeit auf die Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* aufmerksam zu machen", stellt etwa Josefine Paul, lesben- und schwulenpolitische Sprecherin der NRW-Fraktion, fest. "Noch immer gehört 'schwul' zu den meistgebrauchten Schimpfwörtern auf NRWs Schulhöfen. Deshalb wollen wir auch weiterhin die Aufklärungsarbeit an Schulen und in der Jugendarbeit beispielsweise durch Projekte wie SchLAu oder 'Schule ohne Homophobie' stärken. Nicht zuletzt muss das Thema 'Homosexualität' verstärkt im Unterricht bzw. in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen Berücksichtigung finden."
 
Eine Forderung, der sich die schwul-lesbische Aufklärung in Nordhrein-Westfalen (SchLAu NRW) nur anschließen kann: "Die Sensibilisierung und Qualifizierung des Lehrpersonals ist dafür unerlässlich. Nur wo Wissen und Handlungskompetenz über homophobes Mobbing vorhanden und verinnerlicht sind, kann der Diskriminierung auf Schulhöfen und in Klassenräumen effektiv und glaubwürdig begegnet werden. Die Verankerung des Themas in der Lehrerausbildung als verpflichtendes Modul sowie die Weiterbildung von Lehrkräften im Beruf gehört ganz oben auf die Agenda von Schule und Politik", erklären Miriam Yildiz und Benjamin Kinkel von der Landeskoordination des Projekts.
 
Flagge vorm Rathaus
 
Um ein deutliches Zeichen zu setzen, wurde in Dortmund indes gleich die Regenbogenflagge vor dem Rathaus gehisst. Susanne Hildebrandt, Leiterin der beim Oberbürgermeister angesiedelten Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente, möchte diejenigen ermutigen, die sich derzeit noch im Coming-out-Prozess befinden. "Es ist wichtig, vor allem jungen lesbischen, schwulen und transidenten Menschen Mut zu machen, zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen, indem sie darin bestärkt werden, dass es in Ordnung ist, lesbisch, schwul oder transident zu sein."
 
Der erste Coming-out-Tag fand vor 23 Jahren am 11. Oktober 1988 statt. Genau ein Jahr zuvor nahmen etwa 500.000 Menschen am "Second National March on Washington for Lesbian and Gay Rights" teil, der eine Reihe von Aktivisten dazu ermutigte, vier Monate später einen nationalen Aktionstag ("Coming Out Day") zu beschließen. Inzwischen hat sich der Tag unter anderem auch hierzulande etabliert.
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