Gesellschaft
   9 Jahre
Foto: Grafik: Fry1989/ Wikimedia Commons

Eheöffnung in Slowenien

In Slowenien dürfen in Zukunft auch zwei Frauen oder zwei Männer eine Ehe eingehen. Dies beschloss das Parlament gestern Abend mit 51 gegen 28 Stimmen. Gleichzeitig bekommen diese gleichgeschlechtlichen Ehen automatisch auch das Adoptionsrecht. Der Gesetzentwurf war nicht von der Regierung, sondern von der Oppositionspartei Vereinigte Linke eingebracht worden und wurde von allen linken und liberalen Parteien unterstützt. Slowenien ist das erste postkommunistische Land, das die Eheöffnung beschließt. Bereits seit 2006 gab es die Möglichkeit einer eingetragenen Partnerschaft.

Konservative Parteien und die katholische Kirche hatten bis zuletzt gegen das Gesetz gekämpft. Noch gestern versammelte das Bündnis mit dem skurrilen Namen „Es geht um die Kinder“ mehrere tausend Demonstranten vor dem Parlamentsgebäude. Nach der Abstimmung kündigten die Gegner eine Initiative für eine Volksabstimmung an. Dies könnte theoretisch gefährlich werden, denn als es 2012 umgekehrt eine Volksabstimmung für die Eheöffnung gab, hatte diese keine Mehrheit gefunden. Allerdings hat sich die Lage jetzt geändert, weil die Ehe für Schwule und Lesben nunmehr zu einem Grundrecht geworden ist, und über Grundrechte kann es keine Volksabstimmungen geben.

Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden