Gesellschaft
   13 Jahre
Foto: Bündnis 90/Die Grünen

Grünen-Brief an Oliver Bierhoff

Erst in der vergangenen Woche hatte das deutschlandweite Netzwerk "Queer Football Fanclubs" den DFB-Manager Oliver Bierhoff in aller Öffentlichkeit attackiert (inqueery.de berichtete). Jetzt legen eine Hand voll Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen nach und kritisieren dessen zweifelhafte Äußerungen gegenüber der Boulevard-Zeitung "Bild" in einem weiteren offenen Brief.

"Einfacher Weg: Toleranz"

Im Namen von nicht weniger als neun Grünen-Politikern (unter anderem die offen schwulen Bundestagsabgeordneten Volker Beck und Kai Gehring sowie aus Nordrhein-Westfalen der Landtagsabgeordnete Arndt Klocke und sein Landesvorsitzender Sven Lehmann) hat Josefine Paul, die Lesben- und Schwulenpolitische Sprecherin der NRW-Fraktion, den Brief am 4. April veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: "Wenn Sie aber das deutsche Team vor Gerüchten und Vermutungen schützen wollen, gibt es einen einfachen Weg: Toleranz." Sinnvoll sei es, offener mit dem Thema Homosexualität umzugehen. "Wenn es kein Problem mehr darstellt, sich auch als Fußballer zu outen, werden die Gerüchte aufhören." Der Bildzeitung zufolge wolle Bierhoff die Nationalmannschaften künftig vor Gerüchten um die Sexualität der Spieler und des Trainerstabs schützen.

"Bisher sind wir davon ausgegangen, dass der Deutsche Fußballbund diese Zusammenhänge bereits erkannt hat. Schließlich hat DFB-Präsident Theo Zwanziger in der Vergangenheit öffentlichkeitswirksam erklärt, dass er jedem Fußballer, der sich zu seiner Homosexualität bekennen möchte, größtmögliche Unterstützung zukommen lassen wird", heißt es weiter. Vielleicht habe er ja etwas Ähnliches im Sinn gehabt, als er grundsätzliche Schritte ankündigte. "Wir würden uns darüber freuen!"

Stein des Anstoßes

Der besagte "Tatort" vom 20. März handelte von einem Fußballer, der im Gespräch mit einer Kommissarin von den fortwährenden Gerüchten um die angebliche Homosexualität des DFB-Trainerstabs und einiger Spieler sprach. "Das sehe ich immer auch als einen Angriff auf meine Familie - die Familie der Nationalelf", erklärte Oliver Bierhoff unter anderem im Interview mit der "Bild".

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