"Ich bin schwul, und das ...
... ist auch gut so, liebe Genossinnen und Genossen!" Eine US-Studie hält ein Outing wie das von Klaus Wowereit im Juni 2001 in aller Regel für gesund.
Freunde sind wichtig
Der renommierte Psychologieprofessor Richard Ryan und seine Kolleginnen Nicole Legate und Netta Weinstein von der Universität Rochester befragten 161 Schwule, Lesben und Bisexuelle zwischen 18 und 65 Jahre danach, ob sie geoutet sind und welche Erfahrungen sie im Umgang mit ihrer Sexualität gemacht haben. Klare Tendenz: Wer von Kollegen, Freunden oder Verwandten unterstützt wird, erfreut sich oft besserer Gesundheit und ist allgemein glücklicher.
Zudem wirke sich die Art der Umgebung auf die Offenheit im Umgang mit der eigenen Sexualität aus. Viele der Studienteilnehmer sind nur in einigen Bereichen ihres Lebens geoutet: 31 Prozent der Befragten etwa leben ihre Homosexualität in der Kirchengemeinde aus, 50 Prozent gehen in der Schule offen damit um und 65 Prozent am Arbeitsplatz. 64 Prozent haben ihrer Familie gegenüber bislang nicht von ihrer Neigung erzählt, doch immerhin 87 Prozent vertrauen sich Freunden an. Gerade die seien bei der Entwicklung eines besseren Selbstwertgefühls entscheidend, erklärt Ryan.
Für besonders wichtig hält es der Professor, dass in Schulen, am Arbeitsplatz und in der Kirche Aufklärungsarbeit geleistet werde und dort eindeutige Antidiskriminierungsrichtlinien in Kraft gesetzt würden. Letztere könnten die psychische Verfassung der Betroffenen erheblich stärken, denn Menschen beurteilten ihr Umfeld "und bestimmen, ob es dort sicher ist oder nicht".