Interview: Manuel Hase (CDU)
Manuel Hase ist seit Ende vergangenen Jahres Landesvorsitzender der LSU (Lesben und Schwule in der Union) in Nordrhein-Westfalen. Der 21-Jährige lebt in Mülheim an der Ruhr und studiert Kunstgeschichte.
Welche Relevanz haben schwul-lesbische Belange innerhalb der Landes-CDU?
Wir treten vor allem dafür ein, als Gegenströmung zur konservativen Familienpolitik innerhalb der CDU wahrgenommen zu werden. Insgesamt hat sich die CDU insbesondere in NRW auch für Homosexuellenpolitik geöffnet. Die großen Volksparteien haben sich inhaltlich in vielen Bereichen angeglichen und im städtischen Raum ist auch die Familienpolitik der Union heute weniger konservativ.
Zieht ein Coming-out in der CDU auch heute noch einen Karriereknick nach sich?
Meiner Ansicht nach behindert es eine Karriere innerhalb der CDU nicht, befördert sie aber auch nicht. Ich persönlich bin nicht wegen der Familienpolitik der Union in die Partei eingetreten, sondern wegen der Europa- und Wirtschaftspolitik. Offene Homophobie habe ich bislang in meiner politischen Arbeit aber nicht erfahren.
Wie steht die CDU zur Gleichstellung von Eingetragener Lebenspartnerschaft und Ehe?
Die CDU lehnt bisher eine Öffnung der Ehe ab. Die LSU engagiert sich jedoch für eine vollständige Gleichstellung. Innerhalb einer demokratischen Partei ist das ein normaler Diskussionsprozess.
Wie steht die NRW-CDU zum Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie?
Aktuell wird eine Weiterführung des Aktionsplans innerhalb der Landes-CDU nicht diskutiert.
Was ist für Sie persönlich ein wichtiges Anliegen für die Wahl am 13. Mai?
Dass wir mit der CDU eine klare Mehrheit erzielen, um eine verantwortungsbewusste und generationenübergreifende Politik in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben. Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass die LSU im Dialog mit der CDU für eine tolerante und zeitgemäße Politik kämpfen wird.
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