
Lesbische Erzieherin verliert ihren Job
Die lesbische Hortleiterin einer Kindertageseinrichtung im oberbayerischen Holzkirchen muss ihren Job aufgeben. Grund für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses sind ihre Pläne, eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. In einem Brief an die Eltern, deren Kinder den Hort besuchen, schrieb die Hortleiterin: „Ich werde im Juli meine Freundin heiraten. Weil dieser Schritt nicht mit der Grundordnung der katholischen Kirche vereinbar ist, muss ich die Hortleitung abgeben“, so der Brief laut der Lokalzeitung „Holzkirchner Stimme“. Ihr Ausscheiden habe nichts mit ihrer Arbeit, dem Hort, den Kindern, den Eltern oder dem Caritas-Zentrum Miesbach zu tun, sondern erfolge ausschließlich aufgrund ihrer privaten Lebensumstände.
Die Sprecherin des Caritasverbandes im Erzbistum München-Freising, Adelheid Utters-Adam, gab an, das Dienstverhältnis werde „im beiderseitigen Einvernehmen“ beendet. Die Grundordnung des kirchlichen Dienstes schließe „bei eingetragener Lebenspartnerschaft eine Tätigkeit als Führungskraft vor allem auch im erzieherischen Dienst aus“, so die Sprecherin.
Das Vorgehen der Caritas stößt auf breite Kritik, nicht nur die betroffenen Eltern empfinden die Auflösung des Arbeitsverhältnisses als „diskriminierend“, wie sie gegenüber der Lokalzeitung äußerten. Auch der Holzkirchner Bürgermeister Olaf von Löwis (CSU), selbst bekennender Christ, kritisierte die Position der Caritas: „Ich kenne diese Spielregeln der Kirche als Arbeitgeber und ich halte sie für falsch."