Gesellschaft
   13 Jahre

Magnus-Hirschfeld-Institut für Berlin!

Er war Arzt, Sexualforscher und der wohl bekannteste Mitbegründer der deutschen Homosexuellenbewegung: 1919 errichtete Magnus Hirschfeld († 14. Mai 1935) sein privat geführtes Institut für Sexualwissenschaft in Berlin. Hier beriet man Menschen mit sexuellen Problemen und untersuchte oder behandelte Sexualstörungen, betrieb aber auch Aufklärungsarbeit und nahm Einfluss auf die Politik. So wäre der Paragraf 175, der männliche Homosexualität unter Strafe stellte, in den letzten Tagen der Weimarer Republik beinahe noch gekippt worden. Das Ende kam mit den Nationalsozialisten, die 1933 die Schließung des Instituts verordneten. Was davon übrig blieb, wurde entweder geplündert oder später im Bombenhagel zerstört. Ein Aufruf des Aktivisten Jörg Litwinschuh fordert jetzt ein neues Institut für die Hauptstadt.

"Berlin muss wieder Heimat eines Magnus-Hirschfeld-Instituts werden"

... so steht es groß über dem Formular, das sich auf der Website von Litwinschuh herunterladen lässt. Die Wissenschaftsstadt Berlin müsse sich wieder zu einem Zentrum moderner Forschung entwickeln, "die sich mit homosexuellem Leben und Gesellschaft in Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt".

Erstunterzeichner sind einige mit an Bord - so etwa neben dem Sexualforscher Martin Dannecker auch prominente Gesichter wie die Schauspielerin Maren Kroymann, Drag Queen Gloria Viagra oder die eben erst mit dem Augspurg-Heymann-Preis bedachte Sportwissenschaftlerin Tanja Walther-Ahrens.

Zentrum Berlin

Jörg Litwinschuh möchte nicht mehr länger warten: "Ich setze mich seit 2002 und seit meiner Zeit als damaliger, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg für die Errichtung eines Magnus-Hirschfeld-Instituts ein", erläutert der Berliner. "Leider mahlen die politischen und Verwaltungs-Mühlen sehr langsam. Auf Bundesebene blockiert oder verlangsamt aktuell die CDU, auf Berliner Landesebene sehe ich die SPD in der Pflicht."

Bislang gibt es in der “deutschen Hauptstadt lediglich das "Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin Berlin", welches dem Universitätsklinikum der Charité unterstellt ist und sich der alten Tradition verpflichtet fühlt.
 

Wer den Aufruf unterschreiben möchte, findet das PDF hier zum Download.

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