Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: Axel Bach

Preis für Radiofeature über Lesben-Film

Was Rosa von Praunheims „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ für die Schwulen der 70er-Jahre war, war für Lesben der Film „Und wir nehmen uns unser Recht“. Für ihr Radio-Feature über diesen Film ist die Autorin Monika Mengel vom Bund Lesbischer und Schwuler Journalistinnen (BLSJ) mit dem Felix-Rexhausen-Preis 2014 ausgezeichnet worden.

Monika Mengel (Foto) erinnerte in der WDR5-Sendung „Neugier genügt“ an die Erstausstrahlung des Films vor 40 Jahren und lieferte damit einen Beitrag, der mit der gebotenen Sachlichkeit und in der wünschenswerten Breite und Tiefe die Geschichte der neuen deutschen Lesbenbewegung in den Blick nimmt, so Arnd Riekmann für die Jury. „Der Beitrag darüber ist unterhaltsam und informativ zugleich, und Monika Mengel gelingt es souverän, die Bilder des Films im Radio lebendig werden zu lassen.“ Sie suchte die Protagonistinnen auf und befragte sie mit viel journalistischem Gefühl über das Damals und das Heute. Zu Recht wies Monika Mengel darauf hin, dass die Ausstrahlung des Films der Beginn einer lesbischen Zeitrechnung war. Anders als der Praunheim-Film ist er heute weitgehend vergessen. Arnd Riekmann: „Umso wichtiger, dass die Autorin ihn für uns in Erinnerung ruft.“

Auch die beiden anderen nominierten Beiträge lobt die Felix-Rexhausen-Jury ausdrücklich. So zeigen die taz-Journalisten Philipp Brandstädter und Paul Wrusch in „Verliebt, niemals verlobt“ (taz vom 04.07.2013), wie schwierig auch heute noch ein Coming-out sein kann, wenn man in den besten Hetero-Freund verliebt ist. „Der Text ist nicht nur eine aufwühlende Innenschau zweier Menschen. Er ist auch unglaublich schön geschrieben und bewegt auch noch beim zweiten Lesen“, hebt Jury-Mitglied Axel Bach die Begründung für den 2. Platz hervor.

Den 3. Platz belegt die Reportage „Am Ende des Regenbogens“ von Johannes Voswinkel (Amnesty Journal, Oktober/November 2013). Der Autor beschreibt anhand der Schicksale der Lesbe Marina und des Schwulen Grigorij auf anschauliche und eindringliche Weise die gesellschaftliche Diskriminierung von Homosexuellen in Russland.

„Diese Beiträge möchten wir allen Menschen zum Lesen und Nachhören ans Herz legen. Und für Journalisten und Redaktionen sind sie ein gutes Vorbild für die eigene Berichterstattung über lesbische und schwule Themen“, so Jury-Mitglied Arnd Riekmann. Mit einem undotierten Sonderpreis zeichnet die Jury in diesem Jahr Thomas Pfaff aus. Sein Radio-Beitrag aus der Reihe „Zeitzeichen“ befasst sich mit dem Namenspatron des Felix-Rexhausen-Preises.

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