Foto: Björn Berndt

Trillerpfeifen und rote Karten

Rund 80 AktivistInnen folgten dem Aufruf der internationalen Menschrechtsorganisation "All Out" zum Demonstrationszug gegen Homophobie im Profisport am 13. Juli. Unter den Demonstrierenden waren Mitglieder des FVV (Frankfurts schwulem Sportverein), LSVD-Hessen- und LSVD-NRW-Vertreter.

Zug zum Stadion

Mit schrillem Trillerpfeifen, Info-Flyern in Form von roten Karten und Plakaten zogen die DemonstrantInnen trotz Dauerregen von der angrenzenden S-Bahn-Station zum Eingang der WM-Arena, um dort die Besucher und Besucherinnen des Halbfinalspiels auf die Thematik aufmerksam zu machen. Besonders bei den weiblichen Fans kam die Aktion gut an.

Auslöser für die Demonstration waren sowohl die lesbenfeindlichen Äußerungen der nigerianischen Nationaltrainerin Eucharia Uche und die relativ gelassene Reaktion der FIFA darauf. Nach ein Gespräch zwischen Uche und der FIFA-Beauftragten Tanja Haenni erklärte die Trainerin zwar, diese Äußerungen nie gemacht zu haben, als wirklich glaubwürdig kommentierte die Presse das jedoch nicht.

"Es ist an der Zeit, dass die FIFA das Foul-Spiel der Trainerin Uche feststellt, ihr die rote Karte zeigt und damit eine klare Botschaft aussendet, dass Diskriminierung gegen lesbische und schwule Spielerinnen weder auf dem Spielfeld noch außerhalb toleriert wird", meint Andre Banks von "All Out". Die Organisation fordert von der FIFA die volle Aufklärung des Vorfalls.

"Wird nicht mehr vorkommen"

Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 29. Juni.: Beim Spiel Brasilien gegen Australien in Mönchengladbach wurden Banner und Plakate der LAG Lesben des LSVD NRW mit der Aufschrift "Fußball ist alles - auch lesbisch" von Ordnungskräften eingezogen und durften nicht mit ins Stadion genommen werden. Die FIFA entschuldigte sich zwei Wochen später für den Zwischenfall: "Wir bedauern das. Das ist ein Mal passiert und wird nicht mehr vorkommen“, wird FIFA-Sprecherin Segolene Valentin zitiert.

Die Entschuldigung erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz zum "FIFA-Tag gegen Diskriminierung", der im diesjährigen WM-Marathon auf den 13. Juli gelegt wurde - eine Aktion, die im Rahmen verschiedener WM-Veranstaltungen bereits zum zehnten Mal gestartet wurde.

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