Ugandische Homo-Aktivistin ausgezeichnet
Am Sonntag ist die Aktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera für ihr jahrelanges Engagement ausgezeichnet worden. Im Rahmen eines Festaktes wurde ihr von Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (Foto links) der mit 15.000 Euro dotierte Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis verliehen. Der Preis wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben.
Nabagesera setzt sich seit mehreren Jahren für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen ein. Sie ist Mitbegründerin der Organisation „Freedom and Roam Uganda“ (FARUG). Aufgrund ihres Engagements ist sie in ihrem Heimatland schwer wiegenden Anfeindungen ausgesetzt, unter anderem wurde ihr Name im Zusammenhang mit einem Tötungsaufruf in einer ugandischen Zeitung veröffentlicht.
Oberbürgermeister Maly (SPD) hob in seiner Rede hervor, dass die „mutige und wegweisende“ Entscheidung der Jury für die Auszeichnung einer LSBTI-Aktivistin auch innerhalb der Stadt Nürnberg nicht unumstritten war: „Anders als bei Themen wie der Verteidigung der Meinungs- und Pressefreiheit oder der Versöhnungsgesten von Repräsentanten verfeindeter Völker, die uns gerne zum erhobenen Zeigefinger in entfernte Länder verleiten, trifft die Auszeichnung einer Frau, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt, auch mitten ins Herz unserer Gesellschaft. Dies zeigen nicht zuletzt die vielen, teils hochemotionalen und polarisierenden Reaktionen, die bei mir und im Nürnberger Menschenrechtsbüro eingegangen sind.“
Die Preisträgerin selbst nannte in ihrer Dankesrede die Auszeichnung „eine Botschaft der Ermutigung an alle Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten und Verteidiger der Menschenrechte“. Diese Rechte seien „kein Geschenk, das einer Gesellschaft gemacht wird. Man muss verstehen, dass es angeborene Rechte sind, die uns als Menschen grundlegend definieren. Erst einmal bin ich Mensch, dann bin ich lesbisch.“
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